Hattingen. Corona bestimmt den Arbeitsmarkt auch in Hattingen. Die Arbeitsagentur-Chefin bezeichnet die Zahl der Langzeitarbeitslosen „besorgniserregend“.

Ein Jahr Corona – auch auf dem Arbeitsmarkt: „Die Pandemie hat uns immer noch im Griff“, so Arbeitsagentur-Chefin Katja Heck zur Vorstellung der März-Zahlen. Kurzarbeit stabilisiere den Arbeitsmarkt jedoch „in hohem Maße“. 1784 Personen sind aktuell in Hattingen als arbeitslos gemeldet – das sind 232 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 6,2 Prozent und damit um 0,8 Prozentpunkte höher als 2020.

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EN-Arbeitslosigkeit mehr als 20 Prozent höher als vor einem Jahr

Die Agentur für Arbeit in Hagen, die auch für die Geschäftsstelle Hattingen im Hüttenpark verantwortlich ist, stellt dar, dass die Arbeits­losigkeit in allen Städten des EN-Kreises inzwischen mehr als 20 Prozent höher liegt als vor einem Jahr. Eine merkliche Zunahme gebe es aktuell bei ausländischen Arbeitslosen und insbesondere bei Langzeitarbeitslosen, deren Zahl zwischen Ennepe und Ruhr auf 4745 angestiegen ist. Vor allem dies wird als „besorgniserregend“ bewertet.

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„Der Anteil langzeitarbeitsloser Menschen ist auf 39 Prozent angestiegen“, so Katja Heck. „Hier werden wir weiter investieren und Angebote zur Unterstützung und Qualifizierung machen. Bewerber mit Qualifikation werden gebraucht.“

Aber: Frühjahrsbelebung hat sich auch in Hattingen verstärkt fortgesetzt

Sie sagt aber auch: „Im März hat sich die Frühjahrsbelebung im Ennepe-Ruhr-Kreis trotz des anhaltenden Lockdowns verstärkt fortgesetzt“ Die für die Jahreszeit typische Entwicklung falle sogar stärker aus als noch vor einem Jahr: In Hattingen ist die Arbeitslosenzahl beispielsweise im Vergleich zum Februar um 58 gesunken – und die Quote demzufolge um 0,2 Prozentpunkte.

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Vor einem Jahr meinte Hecks Vorgängerin Maren Lewerenz, dass entscheidend sei, „wie viele Betriebe mit Kurzarbeit über die Krisenzeit kommen“. Zwölf Monate später haben weitere 62 EN-Unternehmen Arbeitsausfälle für rund 500 Personen angemeldet. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit im EN-Kreis 4500 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für 55.400 potenziell betroffene Arbeitnehmer.

Konkrete Daten zum Kurzarbeitergeld im Oktober 2020

Für Oktober 2020 liegen der Arbeitsagentur jetzt Hochrechnungen vor, wie viel tatsächlich in Anspruch genommen wurde: Ausgezahlt wurde Kurzarbeitergeld an 900 Betriebe für rund 8200 Arbeitnehmer – „damit schon erheblich weniger als im April 2020, dem Monat mit der stärksten Kurzarbeits-Realisierung“.

So steht Hattingen im EN-Vergleich da

Die Arbeitslosenzahlen im EN-Kreis sind im März mit zwei Ausnahmen einheitlich gesunken. Einen Anstieg gab es lediglich in Herdecke (+23 auf 646) und Wetter (+15 auf 785).

Für die anderen Städten sieht es indes besser aus: Breckerfeld (-13 auf 197), Ennepetal (-54 auf 1182) Gevelsberg (-41 auf 1132), Schwelm (-23 auf 1306), Sprockhövel (-6 auf 577), Witten (-28 auf 4565) und eben Hattingen (-58 auf 1784).

Die Arbeitslosenquoten: Schwelm (für Schwelm, Ennepetal, Breckerfeld, Gevelsberg, Sprockhövel) 6,7 Prozent; Witten (für Witten, Wetter und Herdecke) 7,7 % und Hattingen 6,2 %.

Was fehlt: eine ansteigende Nachfrage an Arbeitskräften, wie sie in anderen Städten zu sehen ist. „317 neue Stellen bedeuteten ein aktuelles Minus“, so Katja Heck. Die meisten gab es bei Zeitarbeitsfirmen (97 Stellen, nach 147 im Februar), beim verarbeitenden Gewerbe (43), in der öffentlichen Verwaltung (31), im Gesundheitswesen (31), im Handel (29) und auf dem Bau (21).

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