Hattingen. Nach der Kritik von Radfahrern macht die Stadt ein neues Angebot: Hattingen ist beim Stadtradeln mit dabei. Darum geht es bei der Klima-Aktion.

„Gemeinsam radeln für ein gutes Klima“ – so überschreibt die Stadt Hattingen ihre erste Teilnahme an der Aktion Stadtradeln, bei der die Teilnehmer etwas für die eigene Gesundheit und den Klimaschutz tun. Sie fällt aber auch in eine Zeit, in der Fahrradfahrer die Entwicklung eher kritisch bewerten.

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Der Zustand und die geplante Asphaltierung der Glückauf-Trasse erhitzen zurzeit ebenso die Gemüter von Fahrradfahrern und Nicht-Fahrradfahrern, der Zustand des Radwegenetzes in der Stadt wird in der zweijährlichen Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) als immer schlechter bewertet. Und das, obwohl sich Politik und Stadtverwaltung der Aufgabe verschrieben haben, Hattingen zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen.

Die Klimaschutzbeauftragte Svenja Zimmermann und Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser werben für die Teilnahme am Stadtradeln.
Die Klimaschutzbeauftragte Svenja Zimmermann und Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser werben für die Teilnahme am Stadtradeln. © JG

„Der Leinpfad ist mehr als sanierungsbedürftig. Und dabei eignet sich diese Strecke perfekt für Pendler zwischen Essen und Hattingen“, schreibt Nutzer Max Beeh auf der Facebookseite der WAZ Hattingen. „Was nützen Angebote wie Jobrad und Co., wenn keine entsprechenden Strecken ausgebaut werden. So wird das leider nichts mit der Mobilitätswende.“ Peter Lause meint: „Fahrradgaragen sollten angeboten werden, damit die Sicherheit des Rades gewährleistet ist und die Fahrt mit dem Rad attraktiver wird. Passiert ist nichts!“

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Die Stadt Hattingen versucht, mit fahrradfreundlichen Entwicklungen für Verbesserungen zu sorgen. Zum Beispiel durch das Freigeben von einzelnen Einbahnstraßen für Fahrradfahrer auch in der Gegenrichtung, etwa durch die Investition von Fördergeldern, um eine bessere Verbindung zwischen Leinpfad und Ruhrtal-Radweg herzustellen – und auch durch die Premiere beim Stadtradeln des Klima-Bündnisses.

Darum geht es beim Stadtradeln in Hattingen

Und darum geht es beim Stadtradeln: Jeder Kilometer, der während der drei Wochen mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, kann über die Stadtradeln-App verbucht werden. Radelnde ohne Internetzugang können der Hattinger Koordination wöchentlich die Radkilometer über einen Erfassungsbogen melden. Wo die Radkilometer zurückgelegt werden, ist nicht relevant, „denn Klimaschutz endet an keiner Stadt- oder Landesgrenze“, meint die Stadt. Einzige Voraussetzung: Teilnehmer müssen in Hattingen leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen.

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Am Ende des Wettbewerbs prämiert das Klima-Bündnis die fahrradaktivsten Kommunen in verschiedenen Kategorien.

Bürgermeister Glaser rührt die Werbetrommel

„Beim Stadtradeln geht es um den Spaß am Radfahren und auch darum, die Menschen in Hattingen für das Thema Umweltbewusstsein zu sensibilisieren“, lässt sich Bürgermeister Dirk Glaser in einer Pressemitteilung zitieren. „Mit der Teilnahme möchten wir ein Zeichen setzen und die Werbetrommel für das Fahrrad rühren.“

Anmelden fürs Stadtradeln – so geht’s

Interessierte können sich schon jetzt auf der Internetseite www.stadtradeln.de/hattingen anmelden und einem bereits vorhandenen Team beitreten oder ein eigenes Team gründen. Eine Person, die ein Team gründet, ist automatisch Team-Kapitän. Der Stadtradel-Wettbewerb findet vom 1. bis zum 21. Mai statt.

Bei Fragen können sich interessierte Fahrradfahrer bei Svenja Zimmermann melden – entweder telefonisch unter 204-5215 oder per E-Mail an die Adresse s.zimmermann@hattingen.de. Weitere Informationen zum Stadtradeln in Hattingen gibt es auf der Homepage der Stadt unter www.hattingen.de/stadtradeln.

Die Stadt rechnet vor: Wenn etwa 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.

„Wir hoffen auf eine rege Teilnahme. Auch die Kommunalpolitiker sind gefragt, sich mit der Teilnahme aktiv für mehr Klimaschutz, Radverkehrsförderung und eine bessere Lebensqualität in Hattingen einzusetzen“, erklärt die Klimaschutzbeauftragte Svenja Zimmermann, die den Wettbewerb in Hattingen jetzt initiiert hat.

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