Hattingen. Svenja Zimmermann ist die erste Klimamanagerin der Stadt Hattingen. Sie sieht die Verwaltung als Vorreiterin. So will sie die Bürger mitnehmen.

Der Band ist 263 Seiten stark und natürlich grün. Viele Klebezettel zeigen deutlich, dass Svenja Zimmermann das Druckwerk durchgearbeitet hat. Natürlich ist das „Klimaschutzkonzept der Stadt Hattingen“ für die erste Klimamanagerin der Stadtgeschichte mehr als nur eine Arbeitsgrundlage. „Es ist ein Leitfaden, aber auch ein Rückhalt“, sagt die 36-Jährige. „Gerade weil so viele Menschen daran mitgearbeitet haben, kann ich mich bei meinen Gesprächen immer wieder gut darauf beziehen.“

Das Konzept ein Rückhalt, der neue Job eine Rückkehr zu den Wurzeln: Svenja Zimmermann ist in Hattingen geboren. In Bochum hat sie Geografie und Landschaftsökologie studiert, ihre Masterarbeit über den Klimawandel geschrieben. „Ja, den gab es 2008 schon“, sagt sie mit Blick auf jene, die ihn auch heute immer noch wegreden wollen.

Bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf gestartet

Beruflich startete sie bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf. Betreute Klimaprojekte, organisierte Ernährungsberatung, koordinierte die Bildungsarbeit.

Svenja Zimmermann hat das Klimakonzept der Stadt zum Gespräch in der Redaktion mitgebracht.
Svenja Zimmermann hat das Klimakonzept der Stadt zum Gespräch in der Redaktion mitgebracht. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer



Nachdem sie in Bochum und Essen gewohnt hatte, kehrte Svenja Zimmermann wieder nach Hattingen zurück, lebt jetzt in Niederwenigern. Die Hobbys der zweifachen Mutter sind – wen wundert’s – die Natur und ihr Garten.

„Ich bin für jeden Bürger ansprechbar“

Anfang September hat die Klimaexpertin ihr neues Amt in ihrer Heimatstadt angetreten. Was ihr wichtig ist: „Als Klimamanagerin bin ich nicht nur innerhalb der Verwaltung unterwegs, sondern auch für jeden Bürger ansprechbar. Nicht für maßgeschneiderte Energieberatungen, wohl aber für alle allgemeinen Fragen zum Thema. Da kann es um klimagerechtes Sanieren gehen oder um die Frage, welche Fördermittel zum Bauen und Sanieren zur Verfügung stehen.“

Als ihre wichtigsten Themen nennt Zimmermann diese drei: Energetische Sanierung, Bildung in Sachen Klima, Städtisches Grün.

Das Jugendparlament hat sie schon besucht

„Mit energetischer Sanierung der Gebäude können wir schnell und effizient etwas für den Klimaschutz tun“, erklärt die Fachfrau. „Neue Heizungen, neue Fenster und isolierte Fassaden machen sich sofort bemerkbar“. Um die Stoßrichtung breiter zu streuen, will Zimmermann Anfang 2021 gezielt in Wohnquartieren vorsprechen und auch Veranstaltungen mit der Bücherei und der VHS anbieten.

Klima als Bildungsthema liegt der Hattingerin ebenfalls sehr am Herzen. Das Jugendparlament hat sie schon besucht. Kitas und Schulen sollen jetzt folgen. Und Aktionen im Wald mit dem Stadtförster.

Blühwiesen und Klimabäume sind nur zwei Beispiele


Bleibt das städtische Grün als Handlungsfeld. Blühwiesen und Klimabäume sind nur zwei Beispiele. „Die Stadt muss vorangehen und zeigen, wie man Hitzeperioden besser abfedern kann“, meint die Klimamanagerin.


Die Stelle der Klimamanagerin ist durch Fördermittel des Bundesumweltministeriums finanziert und zunächst auf drei Jahre befristet. Svenja Zimmermann ist von Montag bis Donnerstag per Mail an s.zimmermann@hattingen.de oder telefonisch unter 204-5215 zu erreichen.