Hattingen. Der globale Klimastreiktag am 19. März soll in Hattingen coronabedingt keine Straßen-Demonstration werden. Junge Politiker gehen digitale Wege.

Bunte Plakate, Menschengruppen und laute Proteste auf der Straße: Das gestaltet sich in Zeiten von Corona schwierig. Trotzdem möchten die Jugendorganisationen der Parteien in Hattingen am globalen Klimastreiktag am 19. März ein Zeichen für den Klimaschutz setzen.

Die weltweite Aktion ist in diesem Jahr unter dem Motto „NoMoreEmptyPromises“ geplant und soll laut Demonstranten die Regierung daran erinnern, ihr Versprechen, etwas für den Klimaschutz zu tun, ernst zu nehmen.

Dafür haben sich Anna Neumann, Vorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis), und Marvin Bruckmann, Mitglied der Grünen Jugend in Hattingen, eine besondere Aktion ausgedacht. „Wir sind durch Corona aktuell in einer schwierigen Zeit, was größere Aktionen wie Klimastreiks betrifft. Auf der einen Seite sollte man für die wichtigen Sachen immer noch auf die Straße gehen, auf der anderen Seite muss man sich natürlich der Verantwortung bewusst sein, ältere Menschen in unserer Gesellschaft zu schützen und sich nicht in Massen zu versammeln“, sagt Anna Neumann.

Jugendorganisationen rufen am 19. März zur Spendenaktion auf

Deshalb wollen die Jugendorganisationen parteiübergreifend am 19. März zu einer Spendenaktion aufrufen und die Stadt Hattingen zu einer Partnerschaft mit Städten in Indien oder Brasilien auffordern, um dort die vom Klimawandel betroffenen Regenwälder aufzuforsten. „Das ist für uns eine gute Möglichkeit, an dem Tag, an dem weltweit für Klimaschutz demonstriert wird, auch in Hattingen etwas Sinnvolles zu tun“, so die Vorsitzende der Jungen Liberalen.

Anna Neumann, Vorsitzende der JuLis in Hattingen, möchte am globalen Klimastreiktag parteiübergreifend zu einer Spendenaktion aufrufen.
Anna Neumann, Vorsitzende der JuLis in Hattingen, möchte am globalen Klimastreiktag parteiübergreifend zu einer Spendenaktion aufrufen. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

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Dazu wollen sie ein Video produzieren, das auf den Internet-Seiten der Jugendorganisationen und in verschiedenen Social-Media-Gruppen geteilt werden soll. „Zusätzlich hoffen wir, dass die Stadt Hattingen sich anschließt und unserem Aufruf folgt.“

Aber nicht nur Bürgermeister Dirk Glaser und die politischen Parteien sollen mit ins Boot geholt werden. „Wir wollen zusätzlich noch mit Organisationen wie dem Naturschutzbund oder dem Kinderschutzbund sprechen, denn das Thema betrifft uns ja irgendwo alle“, sagt Marvin Bruckmann, Mitglied der Grünen Jugend in Hattingen. „So wollen wir die Aktion möglichst groß auffahren, sodass alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Denn das Motto lautet: Nicht nur fordern, sondern mit anpacken.

Globaler Klimastreiktag findet in Hattingen parteiübergreifend statt

Der Kreisvorsitzende der Jungen Sozialdemokraten (Jusos), Leon Reinecke, kann sich eine parteiübergreifende Zusammenarbeit am globalen Klimastreiktag ebenfalls gut vorstellen: „Wir werden unterstützen, wo wir nur können, um das Thema Klimaschutz coronakonform in möglichst viele Städte zu tragen.“

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Er plant, mit den Jusos zusätzlich in Hattingens Nachbarstädten am 19. März auf die Straße zu gehen. „Wir werden an diesem Tag mit mobilisieren und unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln bei Demonstrationen unter anderem in Bochum mit dabei sein.“ Denn die Gesellschaft könne keine weiteren leeren Versprechungen der Regierung in Sachen Klimaschutz gebrauchen.

Geplante Aktion soll keine einmalige Sache sein

Anna Neumann hofft, dass die geplante Aktion keine einmalige Sache bleibt. „Wir wollen keinen einmaligen Aufruf starten, sondern eine Städtepartnerschaft entwickeln. Ich kann mir gut vorstellen, die Aktion jetzt immer am 19. März zu wiederholen.“

Und auch wenn der klassische Proteste auf der Straße unter der Corona-Pandemie leide, so glaubt Neumann: „Durch das Internet und die sozialen Medien haben junge Menschen die Möglichkeit, auch in diesem Jahr auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen.“

Informationen zum globalen Klimastreiktag

Am 19. März ist der globale Klimastreiktag, an dem von 10 bis 17 Uhr in vielen deutschen Städten Menschen auf die Straße gehen, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. In diesem Jahr findet der Tag unter Coronabedingungen statt: Es gilt das Tragen einer (FFP2-) Maske und die Einhaltung des Mindestabstands.

In diesem Jahr wird unter dem Motto #NoMoreEmptyPromises demonstriert. Veranstalter der Proteste sind unter anderem die Organisationen Fridays for Future (FFF), WWF, Campact, Greenpeace und andere.

>>>An diesen Orten wird am globalen Klimastreiktag demonstriert.