Hattingen. Die FDP Ennepe-Ruhr nominiert Anna Naumann aus Hattingen als Kandidatin für die Bundestagswahl. Die 26-Jährige hat bereits für Aufsehen gesorgt.

Anna Neumann aus Hattingen tritt bei der Bundestagswahl im September im Wahlkreis Ennepe-Ruhr II für die FDP an. Der Kreisverband der FDP Ennepe-Ruhr nominierte die 26-Jährige jetzt in Herdecke einstimmig als Kandidatin. Der Wahlkreis 139, für den die studierte Germanistin und Historikerin das Mandat erringen will, umfasst die Städte Hattingen, Herdecke, Sprockhövel, Wetter und Witten.

Mit Anna Neumann schicken die Freien Demokraten die kreisweit jüngste Kandidatin ins Rennen. „Viele reden immer darüber, jungen Menschen Vertrauen zu schenken und ihnen eine Stimme in der Politik zu geben – die FDP setzt es konsequent um,“ freut sich die Liberale.

Bremsklotz für sozialen Aufstieg

Besonders am Herzen liegt ihr die Erneuerung des Aufstiegsversprechens: „Als erste Hochschulabsolventin in meiner Familie weiß ich persönlich nur zu gut, wie wichtig es ist, dass jedem die Chance geboten wird, etwas aus sich zu machen. Aber meine Erfahrung zeigt leider auch: Bildungserfolg ist immer noch viel zu stark vom Elternhaus abhängig. Gleichzeitig sind auch die hohen Abgabelasten in unserem Land ein Bremsklotz für sozialen Aufstieg. Es kann nicht sein, dass die Steuerlast bei kleinen und mittleren Einkommen am stärksten ansteigt. Wer in jedem einzelnen Menschen eine Chance sieht, muss hier deutlich ambitionierter werden“, so die Kandidatin.

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„Mit Anna Neumann haben die Freien Demokraten eine engagierte und kompetente Freiheitskämpferin aufgestellt. Als Landesprogrammatikerin unserer Nachwuchsorganisation hat sie sich auch inhaltlich bereits in der FDP eingebracht und hier ein Renommee erarbeitet. Zusätzlich erzielte sie bei der Kommunalwahl einen beachtlichen Erfolg“, betont FDP-Kreisvorsitzender Michael Schwunk.

Von 1,34 auf 11,79 Prozent

Bei der Kommunalwahl im September 2020 ließ Anna Neumann in Welper in der Tat aufhorchen: Im Wahlbezirk 11 erreichte sie 11,79 Prozent der abgegebenen Stimmen. Bei der vorangegangenen Wahl für den Rat der Stadt hatten die Liberalen in der SPD-Hochburg noch ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren: 1,34 Prozent.

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Anfang Februar 2021 hatte die SPD Ennepe-Ruhr den Wittener Parteichef Axel Echeverria (40) als ihren Kandidaten für die Bundestagswahl am 26. September nominiert. Im Rennen um die Nachfolge des Bundestagsabgeordneten Ralf Kapschack (SPD), der nicht mehr kandidiert, hatten für den Wahlkreis 139 zwei Sozialdemokraten ihren Hut in den Ring geworfen. Parteineuling Tanja Knopp (47) holte 21 Stimmen, Echeverria 32.

Hartmut Ziebs und Ina Gießwein treten an

Auch bei CDU und Grünen sind die Entscheidungen über die Kandidaturen zur Bundestagswahl bereits gefallen. Für die Christdemokraten tritt Hartmut Ziebs (61) an. Der Schwelmer ist gelernter Zimmermann und Bauingenieur und hat den Familienbetrieb für Gerüstbau übernommen. Von 2015 bis 2019 war Ziebs Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Dort sorgte er zuletzt für ein Beben, als er vor dem Einfluss der AfD in den eigenen Reihen warnte. Ende 2019 trat Ziebs zurück.

Die Grünen haben Ina Gießwein als Bundestagskandidatin nominiert. Die 37-Jährige stammt ebenfalls aus Schwelm und arbeitet als Logopädin. Entsprechend nennt sie die Gesundheitspolitik als Schwerpunkt ihrer Arbeit.