Hattingen. Bei der Nominierung des SPD-Bewerbers für die Bundestagswahl sind die Hattinger Delegierten frei. CDU und Grüne haben sich bereits festgelegt.

Am 26. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Wer für die SPD im nördlichen Ennepe-Ruhr-Kreis in den Wahlkampf zieht, entscheidet sich am Mittwoch in Witten. Bei der Vertreterversammlung im Saalbau haben die Delegierten der SPD Ennepe-Ruhr die Wahl zwischen zwei Wittenern.

Axel Echeverria (40) und Tanja Knopp (47) wollen sich im Wahlkreis 139 um die Nachfolge von Ralf Kapschack bewerben, der nicht mehr kandidiert. „Beide Bewerber haben bei der Vorstellung in Hattingen einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt Manfred Lehmann. Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes will denn auch keine Empfehlung abgeben.

Bundestagswahl 2021 und Landtagswahl 2022 zusammen sehen

„Unsere Ortsvereine haben sich bei einer Digital-Konferenz einen Eindruck von Axel Echeverria und Tanja Knoop verschaffen können. Die 20 Delegierten aus Hattingen sind am Mittwoch frei in ihrer Entscheidung“, sagt Lehmann.

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Im Oktober 2020, kurz nach Kapschacks Mitteilung, dass er nicht mehr kandidiert, hatte der Hattinger SPD-Chef noch überlegt, die Bundestagswahl 2021 mit der Landtagswahl 2022 zusammen in den Blick zu nehmen und „eine Komplettlösung zu suchen“. Das klang so, als habe man zumindest für eine der beiden Wahlen einen eigenen Kandidaten im Auge.

Ralf Kapschack und Christel Humme sind Wittener

Das scheint inzwischen vom Tisch zu sein. Dass der SPD-Bundestagsbewerber für den Wahlkreis Ennepe-Ruhr II mit den Städten Hattingen, Herdecke, Sprockhövel, Wetter und Witten aus der größten jener fünf Städte kommt, hat Tradition. Ralf Kapschack und seine Vorgängerin Christel Humme sind ebenfalls Wittener.

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Nun also fällt die Entscheidung zwischen Axel Echeverria und Tanja Knopp. Der 40-Jährige ist Vorsitzender der SPD in Witten und hat das Votum des Stadtverbandes sicher im Rücken. Auch die Mehrheit der Ortsvereine in Witten hat sich für den Angestellten der Agentur für Arbeit ausgesprochen.

Einsatz für den Kinderschutz und Experte für den Arbeitsmarkt

Tanja Knopp ist neu in der Politik. Die 47-Jährige leitet die Gertrudisschule in Wattenscheid und ist Beauftragte für den Kinderschutz an den Bochumer Grundschulen. Im Ehrenamt ist sie als Landes-Rotkreuzleiterin aktiv.

Für Axel Echeverria ausgesprochen haben sich inzwischen auch die Jungsozialisten im EN-Kreis. „Mit ihm haben wir einen Experten im Bereich der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik“, sagt der Vorsitzende der EN-Jusos, der Hattinger Leon Reinecke. Auch die „linke Überzeugung“ des Kandidaten habe dem SPD-Nachwuchs gefallen.

Hartmut Ziebs und Ina Gießwein treten an

Während die Sozialdemokraten jetzt die Wahl haben, ist die Entscheidung bei CDU und Grünen bereits gefallen. Für die Christdemokraten tritt Hartmut Ziebs (61) an. Der Schwelmer ist gelernter Zimmermann und Bauingenieur und hat den Familienbetrieb für Gerüstbau übernommen. Von 2015 bis 2019 war Ziebs Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Dort sorgte er zuletzt für ein Beben, als er vor dem Einfluss der AfD in den eigenen Reihen warnte. Ende 2019 trat Ziebs zurück.

Die Grünen haben Ina Gießwein als Bundestagskandidatin nominiert. Die 37-Jährige stammt ebenfalls aus Schwelm und arbeitet als Logopädin. Entsprechend nennt sie die Gesundheitspolitik als Schwerpunkt ihrer Arbeit.

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