Hattingen. Schüler vom Gymnasium Holthausen in Hattingen haben bei „Jugend forscht“ Preise abgeräumt. Wie sich das auf die Zukunft der Gewinner auswirkt.
Trotz Pandemie haben so viele Schüler wie noch nie vom Gymnasium Holthausen am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Dortmund teilgenommen. Doch nicht nur in der Breite war die Schule in diesem Jahr erfolgreich, einige Schüler haben auch Preise gewonnen.
Für die Forschungs-Projekte hatten die Schüler insgesamt ein Jahr lang Zeit, Abgabe der Projektidee war der 30. November vergangenen Jahres. Über die Weihnachtsferien konnten die Schüler ihre Arbeit dann verschriftlichen und anschließend bei der Jury einreichen. In einem 30- minütigen Videogespräch wurden diese dann vortragen.
Schüler Nicolas Schäfer gewinnt einen Sonderpreis für IT-Sicherheit
Die Abiturienten Nicolas Schäfer und Michael Brose haben in der Sparte „Jugend forscht“ mit ihren Projekten punkten können und jeweils einen Sonderpreis abgeräumt. Der 18-jährige Nicolas Schäfer hat sich in seinem Projekt mit IT-Sicherheit beschäftigt. „Mit der fortschreitenden Digitalisierung steigen auch die Gefahren im Netz. Deshalb habe ich mir den Bereich IT-Sicherheit angeschaut und herausgefunden, wie bestimmte Verschlüsselungsverfahren funktionieren.“
Der Schüler interessiert sich schon seit vielen Jahren für Informatik, hat diverse AGs in der Schule besucht. Mit dem Projekt konnte er weiter seiner Leidenschaft nachgehen und gewann als Sonderpreis ein Jahresabo der „ct“, dem Magazin für Computertechnik. Dafür hat Schäfer viele Stunden am Schreibtisch verbracht. „Ich habe über mehrere Wochen jeden Tag an meinem Projekt geschrieben.“
Der Sonderpreis Umwelttechnik geht an das Projekt „OceanEnergy“
Von seinem Sieg hat der 18-Jährige über Umwege erfahren: „Die Gewinner wurden in einem digitalen Livestream auf YouTube bekannt gegeben, der ging super lange. Weil ich während der Bekanntgabe noch im Unterricht saß, habe ich das Video nur überflogen und gar nicht mitbekommen, dass ich gewonnen habe.“ Erst am folgenden Tag wurde er von seiner Lehrerin darauf aufmerksam gemacht. „Ich freue mich sehr, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet“, so Schäfer.
Weitere Schüler gewinnen am Gymnasium Holthausen
In der Alterssparte „Schüler experimentieren“ sind die folgenden Preise erreicht worden: Ben Siebert (Klasse 8b) und Lukas Birke (Klasse 8a) haben einen ersten Preis im Bereich Mathematik/Informatik für ihr Projekt „SenOS“ erhalten, einer extra für Senioren geschaffenen modernen und besonders einfachen Benutzeroberfläche, bei der niemand Angst haben muss, dass er oder sie das Internet gelöscht hat. Damit werden sie das Gymnasium Holthausen im Mai beim Landeswettbewerb vertreten.
Jan Oppel (Klasse 6c) hat für seine „Bodenkreisel-Rakete“ einen zweiten Preis im Bereich Technik/Physik bekommen. Im Bereich Technik/Physik erhalten außerdem Silas Bruss und Ben Kortmann (beide Klasse 6a) für ihre „Propeller aus Baumsamen“ als Sonderpreis ein Jahresabo der Zeitschrift geolino.
Auch Schüler Michael Brose hätte nicht mit einem Preis gerechnet. Der 19-Jährige hat für seinen Beitrag „OceanEnergy“, bei dem Energie aus Algen gewonnen werden soll, den Sonderpreis Umwelttechnik gewonnen.
Über die Projekte hinaus ist weitere Forschung geplant
Die Idee zu dem Projekt kam ihm im Urlaub: „Wir waren auf Island, da gab es starke Strömungen und am Strand war alles voll von Algen. Dann kam mir der Gedanke, ob man mit dieser Biomasse nicht Energie gewinnen könnte.“
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Über den Preis habe er sich sehr gefreut, sagt Brose. Noch mehr freue es ihn aber, dass sein Experiment funktioniert hat. Daran möchte er auch über das Projekt hinaus noch weiter forschen, sogar ein Studium in diese Richtung ist geplant.
Preise wurden wegen der Coronapandemie online vergeben
„Ein Ziel von „Jugend forscht“ ist, dass Kinder und Jugendliche eine Richtung finden, in der sie nach der Schule tätig sind“, sagt Sabine Schmidtseifer-Sürig, Koordinatorin der Naturwissenschaften am Gymnasium Holthausen. „Es macht Spaß zu sehen, wie die Schüler durch die Projekte herausfinden, was ihnen gut liegt.“
Normalerweise finde die Vorstellung der Projekte und die anschließende Preisverleihung vor Ort in Dortmund statt, so die Koordinatorin, die die Schüler in ihren Projektphasen gemeinsam mit einer Kollegin betreut. Durch die diesjährige Onlineveranstaltung sei der Austausch der Schüler miteinander weggefallen. Schmidtseifer-Sürig ist in Corona-Zeiten deshalb besonders stolz auf ihre Schützlinge: „Obwohl es für alle eine belastende Situation ist, waren die Schüler sehr motiviert und haben ihre Forschungsexperimente zuhause gemacht. Das bewundere ich.“
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