Hattingen. Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen soll 2022 Schauplatz einer Ausstellung zur Energiewende werden. Das steckt dahinter:

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will sich in einer großen Sonderausstellung mit der Energiewende auseinandersetzen. Schauplatz soll von April 2022 bis in den Herbst des Jahres hinein das LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen sein. Deren Einrichtungsleiter Robert Laube nennt das Ausstellungskonzept dabei „thematisch großartig“.

Zentrale Elemente der Schau sind aktuelle Forschungsergebnisse

Die Ausstellung wird gemeinsam mit dem Klimahaus Bremerhaven entwickelt und ist Teil des 6,8 Millionen Euro teuren Kooperationsprojektes „Wissenskommunikation Energiewende“ des Bundesforschungsministeriums, das das Projekt finanziert. Zentrale Elemente der Schau sind aktuelle Forschungsergebnisse und deren Umsetzung in der Welt von morgen. So soll den Besuchern der Weg zu einer klimaneutralen Industrie und Gesellschaft der Zukunft aufgezeigt werden.

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Ob die Schau im kommenden Jahr indes tatsächlich in Hattingen gezeigt wird – vorgesehen ist laut Laube dafür das Gebläsehaus, der historische Teil der Gebläsehalle – steht noch nicht endgültig fest. Der LWL-Kulturausschuss hat dieses Ausstellungsvorhaben allerdings bereits empfohlen, eine richtungsweisende Entscheidung fällt der LWL-Landschaftsausschuss an diesem Freitag (26. Februar).

Schau soll Verständnis für Konzepte der Energiewende wecken

„Mit dem Projekt wollen wir unseren Teil dazu beitragen, Verständnis und Begeisterung für die Technologien und Konzepte der Energiewende wecken. Außerdem sollen junge Menschen als Wissenschaftler von morgen für Forschung begeistert werden“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Damit Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und die Bürger nachvollziehen könnten, warum die Energiewende und die damit verbundenen Veränderungen notwendig sind, sei Wissen über die zukünftig eingesetzten Technologien und Lösungsansätze erforderlich.

Energiewende und Klimawandel

Im Zentrum der Ausstellung stehe laut LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger die Erkenntnis, dass eine erfolgreiche Energiewende der wesentliche Schritt sei, um den Klimawandel abzumildern.

Die Schau wolle zeigen, dass die Energiewende auf regionaler Ebene machbar ist, und dass viele regionale Energiewenden sich zur deutschen Energiewende zusammensetzen, die den europäischen Transformationsprozess anführt.

Dabei gehe es nicht nur darum, Strom nicht mehr mit fossilen Brennstoffen zu erzeugen, sondern um verschiedene Einzel-Technologien und grundlegende systemische Ansätze, so die LWL-Kulturdezernentin.

Im Industriemuseum Henrichshütte als einem „authentischen Ort der kohlebasierten Großindustrie“ solle dabei gezeigt werden, was in Zukunft auf dem Energiesektor möglich sein werde und was nicht. „Gleichzeitig wollen wir deutlich machen, dass wir alle Teile des Problems sind, aber auch Teile der Lösung sein können“, so Rüschoff-Parzinger. Um das zu erreichen, solle sich das Ausstellungskonzept nicht in der puren Präsentation naturwissenschaftlich basierter Forschung erschöpfen, sondern auch Meinungen, Wünsche und Fragen der Menschen zum Thema Energiewende aufgreifen.

Laube: Ausstellung auf der Hütte „absolut am richtigen Platz“

Robert Laube sagt, er freue sich, wenn eine solche zukunftsweisende Ausstellung nach Hattingen komme, im Industriemuseum Henrichshütte sei sie auch „absolut am richtigen Platz“. Indes nicht die einzige große Aktion, die das Museum für 2022 plane. So etwa werde sich das Projekt „#FUTUR_21 industriekultur“ unter andere mit den neuen Medien auseinandersetzen, für den 22. Mai 2022 sei auf der Henrichshütte der erste Mitmenschen-Tag des Landschaftsverbandes-Westfalen-Lippe als klares „Ja“ zur Inklusion geplant, dazu weitere, noch nicht spruchreife Veranstaltungen, „2022 wird ein spannendes, aber auch durchaus stressiges Jahr“, so Laube.

Wenn die Corona-Pandemie es denn zulässt.

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