Hattingen. Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser sagt Senioren im Notfall eine Beförderung zum Impfzentrum zu, hofft aber auf rasches Impfen in der Stadt.
Wenige Tage, bevor das Impfzentrum in Ennepetal am Montag, 8. Februar, seinen Betrieb aufnimmt, hat Hattingens Stadtoberhaupt Dirk Glaser allen Bürgern, die nicht wissen, wie sie dorthin kommen sollen, Unterstützung durch die Stadt zugesagt. Vor allem aber setzt er darauf, dass Senioren baldmöglichst durch mobile Impfteams an ihrem jeweiligen Wohnort geimpft werden können.
Was er von den Plänen seines Wittener Bürgermeister-Kollegen Lars König hält, der an der Uni Witten/Herdecke ein zweites Impfzentrum für den Ennepe-Ruhr-Kreis anregt, hatte die WAZ Glaser zunächst gefragt. Und zur Antwort erhalten: Er sei hierzu zwar mit König im Gespräch, allerdings bedeute ein Impfzentrum an der Uni Witten/Herdecke für Hattinger keine nennenswerte Verbesserung. „Zum Impfzentrum nach Ennepetalfahren Sie etwa 30 Minuten, zur Uni Witten/Herdecke circa 25 Minuten - wo ist da der große Unterschied?“
Bürgermeister sieht Schulaulen, Turnhallen, die Feuerwache als geeignete Impforte
Glaser erklärte, er hoffe eher darauf, dass die Corona-Schutzimpfungen in Kürze von mobilen Impfteams durchgeführt werden können, die zu den Bürgern in die Städte des Kreises kommen. Für Hattingen böten sich für solche Impfungen einige Schulaulen, Turnhallen oder auch die Feuerwache an. „Da werden wir im Fall der Fälle ganz sicher eine Lösung finden.“
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Die sichert er auch allen Bürgern ab 80 Jahren zu, die nicht mehr selbst zu ihrem Impftermin nach Ennepetal fahren und die Transportfrage auch sonst nicht lösen können. „Ich möchte hier kein Pauschalangebot machen, das Beste wäre, wenn Impfberechtigte von Menschen aus dem eigenen Haushalt oder jemanden aus dem Verwandten- und Freundeskreis nach Ennepetal gebracht werden“, betonte der Bürgermeister. Auch eine Beförderung per Taxi oder Bus müsse zunächst geprüft werden. Sollten alle diese Möglichkeiten indes nicht in Frage kommen, „dann werden gegebenenfalls auch wir von der Stadt Bürger zum Impfzentrum bringen“.
Im Notfall stellt Glaser seinen Dienst-Pkw für Fahrten nach Ennepetal zur Verfügung
Glaser sagte, für diese Fahrten stehe grundsätzlich auch sein Dienstwagen, ein Audi A6, zur Verfügung. Auch er selbst würde im Notfall „die eine oder andere Fahrt übernehmen“. Ob man für solche Shuttle-Farten auf Ehrenamtliche zurückgreifen könne, von denen einige sich bei der Stadt dafür angeboten hätten, sei haftungsrechtlich noch zu prüfen.
Für Fahrt zu Impfzentrum Zeitpuffer einplanen
Ausgerechnet jetzt, da das Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises in Ennepetal am Montag, 8. Februar, seinen Betrieb aufnimmt, ist im Umfeld des ehemaligen Aldi-Marktes an der Kölner Straße 203 eine Baustelle eingerichtet worden - zwecks Baus eines Kreisverkehres, so Kreissprecher Ingo Niemann auf WAZ-Anfrage,
Niemann weist aufgrund der Baustelle dabei darauf hin, das Bürger für ihre Anfahrt zum Impfzentrum einen Zeitpuffer von zusätzlich etwa 15 Minuten einplanen sollten.
Parkplatzprobleme dagegen sieht er nicht. Vor dem Impfzentrum seien gut 70 Stellplätze vorhanden, pro Stunden würden nur 36 Senioren geimpft - zunächst insgesamt 168 pro Tag.
Unterdessen sagte Kreissprecher Ingo Niemann, für ein zweites Impfzentrum im Ennepe-Ruhr-Kreis gebe es „wenig Handlungsspielraum“. Nicht nur, dass Bund und Land nur je ein Impfzentrum pro Kreis finanzierten. Es stelle sich auch die Frage, wo für eine zweite Impfstraße das Personal herkommen soll – und der Impfstoff. Der Impfstoff, den der Ennepe-Ruhr-Kreis vom Land erhalte, „geht ja komplett nach Ennepetal“.
Kreissprecher: Mittelfristig wird gegen Corona wohl auch in den Hausarztpraxen geimpft
Was Glasers Hoffnung auf mobile Impfteam betrifft, so erklärte Niemann: Wenn außer dem hochempfindlichen Corona-Impfstoff von BioNTech weitere bei der Lagerung unempfindlichere Impfstoffe zur Verfügung stehen, werde gegen das Corona-Virus wohl auch in den Hausarztpraxen geimpft.