Hattingen. Die Kindertagesstätten auch in Hattingen sind am Montag (11. Januar) in einen eingeschränkten Pandemie-Betrieb gestartet. So sind sie ausgelastet:
Die Kindertagesstätten auch in Hattingen sind am Montag (11. Januar) in einen eingeschränkten Pandemie-Betrieb gestartet. Dem Appell von NRW-Familienminister Joachim Stamp, ihre Kinder während des verschärften Lockdowns möglichst ganz zu Hause zu lassen, kommen in der Stadt zwar nicht alle Eltern nach. Dezernent Matthias Tacke lobt aber deren "sehr großes Verantwortungsbewusstsein".
15 Kinder haben Andrea Zielmann, die Leiterin des Elterninitiativ-Kindergartens "Wolkenzimmerhaus", und ihre Kolleginnen am Montagmorgen am Eingang von den Eltern im Empfang genommen - von 40 Mädchen und Jungen, die die Einrichtung sonst besuchen. Insgesamt hätten 21 Eltern für diesen Monat Betreuungsbedarf angemeldet, mit der um jeweils zehn Stunden reduzierten Betreuung hätten sich dabei alle arrangiert. "Bei uns sind alle - Erzieherinnen und Eltern - absolut motiviert, die Notbetreuung zu stemmen", sagt Andrea Zielmann.
"Die Eltern geben sich alle wirklich große Mühe"
"Besser als gar nichts": Das hätten Mütter und Väter immer wieder auf ihre Frage entgegnet, ob sie mit dem reduzierten Betreuungsumfang hinkommen, erklärt auch Silvia Mahl, die Leiterin des evangelischen Familienzentrums Arche Noah mit Standorten in Blankenstein und Welper. Auch in der Arche Noah nutzten am Montag dabei etwa ein Drittel der Eltern die Kita-Betreuung - 16 von 53 Kindern kamen in Blankenstein, 18 von 63 in Welper. Insgesamt für den Januar angemeldet sind in an den beiden Standorten 25 bzw. 26 Kinder. "Die Eltern geben sich alle wirklich große Mühe, auf die Kita-Betreuung zu verzichten oder aber diese zumindest auf ein Minimum zurückzufahren", lobt Mahl.
Ähnlich fällt auch die Einschätzung von Dezernent Matthias Tacke aus. Nur gut ein Viertel aller Kita-Kinder - "etwas mehr als in der vergangenen Woche" - sei am Montag in den städtischen Einrichtungen betreut worden. In der Tagespflege liege die Betreuungsquote zwar "deutlich höher, aber dort gibt es auch deutlich weniger Kontakte, da die Gruppen insgesamt kleiner sind".
Insgesamt zeigt sich Tacke über den Start des eingeschränkten Pandemie-Betriebs in den Kitas "hochzufrieden, die Zahlen verdeutlichen ein sehr großes Verantwortungsbewusstsein der Eltern".
Eine "gewisse Basisbetreuungsstruktur" aufrecht erhalten
Froh ist er zudem darüber, dass Mütter und Väter derzeit eigenständig über den Kitabesuch entscheiden dürfen - anders als im Frühjahr, als es eine Notbetreuung nur für Eltern in systemrelevanten Berufen gab. Dies habe viel Verwaltungsaufwand mit sich gebracht, so Tacke. Vor allem aber ist er der Meinung, dass eine "gewisse Basisbetreuungsstruktur aufrecht erhalten werden muss, solange es keinen kompletten Lockdown für alle Berufsgruppen gibt".
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Das findet auch Kathrin Hevernick, deren jüngstes von zwei Kindern das "Wolkenzimmerhaus" besucht. Sie und ihr Mann sind Ärzte, haben als "Systemrelanvante" daher stets Kita-Betreuung in Anspruch nehmen dürfen. Aber selbst für Eltern, die im Homeoffice arbeiten könnten, sei es sehr schwierig, wochenlang parallel auch noch Kinder zu betreuen, betont Hevernick. Die grundsätzliche Offenhaltung der Kitas für alle Eltern sei daher enorm wichtig.
Dringlichkeitsanträge auf mehr Betreuungsstunden gestellt
Dass Eltern die Kita-Betreuung teils unbedingt benötigen, stellt auch Angelika Arend, kaufmännische Geschäftsführerin des evangelischen Kindertagesstätten-Verbandes Hattingen-Witten, fest. Etliche hätten ihr dabei sogar Mails geschrieben, in denen sie Dringlichkeitsanträge auf mehr Betreuungsstunden stellen, weil für sie der während es verschärften Lockdowns um zehn Stunden reduzierte Betreuungsumfang nicht ausreiche. "Solchen Anträgen", so Arend, "kann aber nur das Jugendamt stattgeben - und dies auch nur in absoluten Ausnahmefällen."
Das bestätigt Dezernent Matthias Tacke. "Zurzeit ist mir aber kein solcher Fall bekannt."
>>> INFO: Stadt bereitet Vorlage zum Erlass der Kitagebühren vor
Nachdem NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) und Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) sich verständigt haben, den Eltern die Kita-Beiträge für Januar zu erstatten, bereitet die Stadt Hattingen eine entsprechende Beschlussvorlage für den Stadtrat vor, der dieses für Hattingen letztendlich entscheiden muss.
Laut Dezernent Matthias Tacke sollte die Erstattung dabei verwaltungstechnisch so einfach wie möglich abgewickelt werden. Denkbar sei es anstelle einer Rückerstattung daher eher, auf die Abbuchung der Kita-Beiträge für März zu verzichten. Die Kosten sollen sich Land und Kommunen zur Hälfte teilen.
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