Hattingen. Die Hälfte aller Bewohner und Mitarbeiter im Altenheim St. Josef ist mit Corona infiziert. Kreis und Heim nennen verschiedene Zahlen.
St. Josef ist kein Einzelfall. Im Ennepe-Ruhr-Kreis hat es zuletzt Herdecke ebenso stark getroffen. In zwei Seniorenheimen waren zusammen mehr als 20 Corona-Opfer zu beklagen.
Schreckensmeldungen dieser Art lassen sich bundesweit verfolgen. In Berlin etwa war bisher jeder zweite Corona-Tote ein Altenheim-Bewohner.
Täglicher Blick auf Inzidenzwerte
Der Blick auf die Gesamtlage hilft bei der Einordnung des Themas. Ändert aber nichts an den Sorgen und Ängsten der Menschen, die von der Situation in einem Altenheim betroffen sind. Als Bewohner oder Angehöriger, als Pflegekraft oder Heimleiter.
Eines sollten wir beim täglichen Blick auf Inzidenzwerte und andere Statistiken nicht vergessen: Es geht nicht nur um Zahlen. Es geht um Menschen.
Menschenleben müssen Vorrang haben
Natürlich müssen Kliniken und Altenheime, Kreisverwaltungen und Gesundheitsämter Daten austauschen. Und natürlich sollte man beim Zählen von Infizierten und Toten sorgsam arbeiten. Wenn es Pannen gibt, dann aber bitte dort und nicht in Pflegeeinrichtungen oder auf Intensivstationen. Menschenleben müssen Vorrang haben.
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Alle Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungenn machen gerade einen harten Job. Das ist kein Freifahrschein für die Verantwortlichen. Sie sollten schon möglichst viel im Griff haben.
Dass die Altenheime alles Erdenkliche für das Wohl der ihnen anvertrauten Senioren tun, sollten wir ihnen allerdings glauben. Und schließlich sind sie ja auch unter Aufsicht. Krisenstäbe und Gesundheitsämter haben mehr als ein Auge drauf.
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