Hattingen. Dramatische Entwicklung der Corona-Lage in Hattingen. Die Zahl der Opfer steigt auf 29. Das liege aber auch an einer Datenpanne, sagt der Kreis.

Die Zahl der Corona-Opfer ist in Hattingen an nur einem Tag um neun auf 29 gestiegen. Das meldet das Kreisgesundheitsamt am Freitagmittag.

Alle neun Verstorbenen hätten zuletzt im Altenheim St. Josef an der Brandtstraße gewohnt, so der EN-Kreis. Bei den Verstorbenen handele es sich um sechs Frauen - zwei 90-jährige, zwei 93-jährige, eine 94-jährige und eine 97-jährige - sowie drei Männer im Alter von 79, 81 und 86 Jahren.

Als Grund für die hohe Zahl nennt das Kreisgesundheitsamt auch eine Datenpanne. "Die Todesdaten liegen zwischen dem 16. und 20. Dezember (vier) sowie dem 22. und 23. Dezember (fünf). Einige der Verstorbenen wurden leider erst verspätet in die Datenbank aufgenommen", heißt es.

Insgesamt seien in St. Josef bisher 13 Bewohner an oder mit einer Corona-Infektion verstorben, so das Kreisgesundheitsamt weiter. Auch das wirft Fragen auf. Als letzter offizieller Stand der Menschen, die im Seniorenheim St. Josef im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gestorben sind, wurde am Sonntag, 20. Dezember, die Zahl acht genannt. Und während der EN-Kreis nun für den Stand Freitag, 25. Dezember, 9 Uhr, die Zahl 13 nennt, ist das Heim selbst schon bei 14.

"14 Todesopfer ist die Zahl, die unsere Heimleitung für den Stand Donnerstag, 24. Dezember, 16 Uhr, verbindlich nennt", sagte Hubert Röser von der Theresia-Albers-Stiftung, die das Heim betreibt, der WAZ am Freitagmittag.

Wie es zu der Differenz mit den Daten des Kreisgesundheitsamtes kommt, könne er sich nicht erklären. Ingo Niemann ist der Sache im Kreisgesundheitsamt nachgegangen. "Die Datenpanne ist auf einen Bedienungsfehler zurückzuführen. Das ist tragisch, kommt aber vor, wo Menschen arbeiten", sagt der Pressesprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Die vier zwischen dem 16. und 20. Dezember in St. Josef verstorbenen Bewohner seien im Meldesystem versehentlich nicht mit dem dazu notwendigen Klick registriert worden. "Die fünf Personen, die am 22. und 23. Dezember gestorben sind, tauchen mit der üblichen Verzögerung in der Statistik auf", so Niemann. Das gelte nun wohl auch für das mittlerweile 14. Opfer. "Das kann schon gemeldet sein, ist aber noch nicht in der Statistik erfasst."

5954 bestätigte Corona-Fälle im gesamten EN-Kreis

Während die Zahl der Corona-Opfer in Hattingen also dramatisch steigt, ist der Inzidenzwert am Freitag noch einmal gesunken, und zwar von 361,78 auf 326,98. Aktuell infiziert sind 325 Hattingerinnen und Hattinger.

Auch der Inzidenzwert für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis liegt am 25. Dezember mit 179,57 deutlich niedriger als am Vortag (210,42).

Das Kreisgesundheitsamt meldet für alle EN-Städte insgesamt 5954 bestätigte Corona-Fälle, von diesen sind aktuell 1163 infiziert, 4670 gelten als genesen. Die Zahl der Infektionen ist innerhalb der letzten 24 Stunden um 64 gestiegen.

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