Hattingen. Kunst im öffentlichen Raum am Bügeleisenaus: Nach dem “Dislike“ von Stephan Marienfeld gibt es in Hattingen den “Cubicle“ von Philipp Valenta.

Irgendetwas hat sich an der Fassade des bekannten Bügeleisenhauses in Hattingen verändert, doch was genau, fällt erst bei genauer Betrachtung und einem zweiten Blick auf: Künstler Philipp Valenta hat sein dreiteiliges Werk, das Wandobjekt „Cubicle“, am Bügeleisenhaus installiert. Die drei Formen erinnern dabei an die Büroboxen amerikanischer Großraumbüros. Der gebürtige Hattinger erfreut sich an den Irritationen.

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Es passe perfekt zum Bügeleisenhaus, meint der Künstler aus Hattingen

„Von den Maßen, der Farbe und den Formen passt es perfekt zum Bügeleisenhaus, obwohl es dafür eigentlich gar nicht geplant war“, sagt Philipp Valenta. Schon im Jahr 2016 kreierte er das Werk und stellte dies bereits in Hildesheim aus. Als der Künstler nun aber eine Ausstellung in der Galerie "Neue Räume" des Kunstvereins Hattingen an der Bahnhofstraße plante, und der „Cubicle“ ein Teil dieser sein sollte, aber nicht in die Räumlichkeiten hineinpasste, schaute Valenta sich nach einer Alternative in Hattingen um. „Da habe ich mich dann daran erinnert, dass ja schon einmal das Bügeleisenhaus Fläche einer Kunst-Installation gewesen ist.“

Drei Jahre lang hing das "Dislike" von Stephan Marienfeld am Bügeleisenhaus

Von 2016 bis Oktober 2019 hing an der Fassade des Fachwerkhauses das „Dislike“, ein Werk von Künstler von Stephan Marienfeld. Die mit grellgelbem Lack überzogene Polyester-Skulptur sorgte damals für Aufsehen und Diskussion, da sie sehr mit ihrem markanten Äußeren viel Aufmerksamkeit auf sich zog.

Die Installation von Phillip Valenta drängt sich im Vergleich zum „Dislike“ weitaus weniger in den Vordergrund. „Es ist deutlich unauffälliger, manch ein Bürger hat beim Aufhängen gefragt, was denn das Besondere sei“, sagt Lars Friedrich, Vorsitzender des Heimatvereins Hattingen.

"Cubicle" sorgt auf den zweiten Blick für einen Irritations-Moment

„Der ,Cubicle' sorgt vielleicht nicht beim ersten Blick, dann aber bestimmt beim zweiten oder dritten Hinsehen für einen Irritations-Moment", sagt Künstler Philipp Valenta. Die Form des Werkes verändere die Wahrnehmung des Fachwerkgebäudes schon sehr, man entdecke das bekannte Bügeleisenhaus neu, so Valenta, der an der Bauhaus-Universität Weimar, der HAWK Hildesheim und der HBK Braunschweig studierte, ein Meisterschüler von Thomas Rentmeister ist und schon eine Vielzahl seiner Arbeiten der Öffentlichkeit präsentierte.

Eigentlich haben ein Fachwerkhaus und ein Großraumbüro kaum keine Gemeinsamkeit, sagt Valenta, doch mit dem Werk mache sich eine Gemeinsamkeit aber bemerkbar und zwar die modulare Bauweise. Und das sei schon ein spannender Aspekt.

Bis Ende Februar bleibt das Kunstwerk an der Fassade des Bügeleisenhauses

Aufgehängt wurde der „Cubicle“, wie auch schon sein Vorgänger, das „Dislike“, von Dachdeckermeister Hans-Christoph Berster. Geplant ist, dass das Kunstwerk bis Ende Februar an der Fassade des Bügeleisenhauses zu sehen bleibt. Das Werk stehe ja eigentlich im Zusammenhang mit der Ausstellung des Kulturvereins, sagt Philipp Valenta, doch ob und wie diese Ausstellung nun durchgeführt werde, sei noch nicht entschieden. „In meiner Ausstellung geht es auch um Büroästhetik und die Frage, wie passt Kunst und Büro überhaupt zusammen.“

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