Hattingen. Am Sonntag werden die ersten 180 Impfdosen an Pflegeeinrichtungen ausgeliefert. Ob Heime in Hattingen dabei sind, sagt der EN-Kreis nicht.

Das NRW-Gesundheitsministerium hat seine Angaben zu den Impfstoff-Lieferungen konkretisiert: Demnach sollen bis Ende Dezember 2842 Impfdosen im Ennepe-Ruhr-Kreis eintreffen.

Los geht es mit einer ersten Charge von 180 Impfdosen am Sonntag. Zwei weitere Lieferungen mit jeweils 1331 Impfdosen werden am Montag und Mittwoch, 28. und 30. Dezember, erwartet. Das Land bringt den Impfstoff direkt in die ausgewählten Pflegeeinrichtungen, teilt der EN-Kreis mit.

In 43 Pflegeheimen leben 4000 Bewohner

Dort angekommen, wird der Impfstoff durch den von der Kassenärztlichen Vereinigung beauftragten Arzt aufbereitet. Direkt im Anschluss soll die Impfaktion beginnen. "Klar ist: Wenn der Impfstoff wie angekündigt am Sonntag eintrifft, werden am Sonntag auch die ersten Kreisbewohner geimpft", sagt Astrid Hinterthür, Leiterin des Krisenstabs.

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Geimpft werden jeweils alle impfbereiten Bewohner und Mitarbeiter eines Pflegeheims. Sie zählen zu der Personengruppe, die laut Corona-Impfverordnung höchste Priorität hat. Um eine Impf-Reihenfolge in die 43 Pflegeheime im Ennepe-Ruhr-Kreis zu bringen, in denen 4000 Frauen und Männer leben und mehr als 2200 Pfleger und Pflegehilfskräfte arbeiten, hat die Kreisverwaltung eine Prioritätenliste erarbeitet. Kriterien waren unter anderem die Größe der Heime und ob es dort bereits einen Corona-Ausbruch gab.

"Die Liste ist eine gute Basis"

"Die Liste ist eine gute Basis. Allerdings zeigt sich schon jetzt, dass wir mit der genauen Planung sehr flexibel sein müssen", so Hinterthür. Denn zum einen sollte die verfügbare Impfstoffmenge aus logistischen Gründen zu der Menge der zu impfenden Personen in den Heimen passen. "Wenn sich an der Liefermenge etwas ändert, müssen wir also wieder umplanen."

So hatte das Land zunächst rund 450 Impfdosen für die erste Lieferung in den Ennepe-Ruhr-Kreis angekündigt, nun jedoch eine erste Charge mit 180 Impfdosen für alle Kreise und kreisfreien Städte – unabhängig von der Einwohnerzahl – festgelegt.

Kreis muss auf Corona-Ausbrüche in Heimen reagieren

"Die zweite Unwägbarkeit ist, dass es jederzeit zu einem Corona-Ausbruch in einem Heim kommen kann. Auch in diesem Fall muss die Impfaktion dort verschoben und woanders vorgezogen werden", sagt Hinterthür. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe KVWL, die für die Ärztliche Leitung des Impfzentrums zuständig ist, der Krisenstab des Kreises und die Heime befinden sich deshalb in enger Abstimmung miteinander.

Das sei auch der Grund dafür, warum der Kreis die Prioritätenliste nicht veröffentlicht, erklärt Kreissprecher Ingo Niemann auf Anfrage der WAZ. "Wir gehen davon aus, dass wir sie ständig verändern müssen."

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