Hattingen. Die Stadt Hattingen ist wegen der hohen Sieben-Tage-Inzidenz am Wochenende alarmiert. Zudem wurden im Altenheim St. Josef Maßnahmen umgesetzt.

Die Zahlen bleiben hoch, die Lage entspannt sich aber leicht: 322 Personen aus Hattingen sind am Montag mit dem Virus infiziert – die Sieben-Tage-Inzidenz ist jedoch innerhalb von 24 Stunden von 453 auf 338 gesunken. Eine Ausgangssperre wird es vorerst also nicht geben.

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Bürgermeister Dirk Glaser berichtet im Gespräch mit der WAZ, dass er in der Nacht von Sonntag auf Montag wegen der extrem hohen Corona-Zahlen – am Samstag lag die Inzidenz bei 477,60 – schlecht geschlafen habe. „Wäre das so geblieben, hätten wir ernsthaft über eine Ausgangssperre nachdenken müssen“, sagt er.

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Die Lage habe sich aber leicht beruhigt, auch weil das jüngste Geschehen in Hattingen klar zu verorten ist: Die beiden Altenheime St. Josef und St. Mauritius sowie die Dialyse-Praxis im Evangelischen Krankenhaus tragen die Hauptlast der hohen Zahlen. „Wenn wir dies herausrechnen, liegt die Stadt auf einem durchschnittlichen Level.“ Dennoch lässt Glaser keinen Zweifel aufkommen, dass es bei der „besonderen Herausforderung Corona zu weiteren gravierenden Einschnitten“ kommen kann, falls sich die Zahlen nicht bessern – „das muss aber wohl überlegt sein“.

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Ein Augenmerk liegt dabei auf der Silvesternacht und dem in der vergangenen Woche durch die Politik beschlossenen Böller-und Feuerwerk-Verbot auf vielen Plätzen im Stadtgebiet. „Die Politik sieht hier eine Gefahr. Das nehmen wir ernst“, berichtet der Bürgermeister. Dennoch könne nicht alles kontrolliert werden. Die Stadt hat eine entsprechende Allgemeinverfügung sowie eine Beschilderung auf den Weg gebracht. „Zudem hoffe ich auf die Einsicht derer, die nicht darauf verzichten wollen“, so Glaser.

Umzüge innerhalb des Altenheims St. Josef abgeschlossen

Zunächst richtet sich der Blick aber auf die Altenheime: 114 Corona-Fälle hat das Kreisgesundheitsamt für das Altenheim St. Josef an der Brandtstraße gemeldet, 69 Bewohner und 45 Mitarbeiter. In St. Mauritius in Niederwenigern gibt es deutlich weniger Fälle.

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„Die Umzüge innerhalb des Hauses sind abgeschlossen“, berichtet Theresia-Albers-Sprecher Hubert Röser auf Anfrage zur aktuellen Lage in St. Josef. „Zudem hoffen wir in den nächsten Tagen auf die ersten Quarantäne-Rückkehrer bei den Mitarbeitern. Es ist fantastisch zu sehen, wie die Verbliebenen zurzeit den Betrieb aufrechterhalten.“

Kreisgesundheitsamt ist verantwortlich für Kontrollen

84 Patienten in den Krankenhäusern des Kreises

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März gab es im Ennepe-Ruhr-Kreis 5618 bestätigte Corona-Fälle (Stand Montag, 21. Dezember, 9 Uhr). Von diesen sind aktuell 1144 infiziert, darunter 322 aus Hattingen.

In den Krankenhäusern im Kreisgebiet sind derzeit 84 Patienten mit einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung. 15 von ihnen müssen intensivmedizinisch betreut werden, neun von ihnen werden beatmet.

Die Zahl der mit oder an einer Corona-Infektion verstorbenen Menschen ist auf 104 angestiegen. Sie kommen aus Breckerfeld (4), Ennepetal (7), Gevelsberg (15), Hattingen (19), Herdecke (29), Schwelm (5), Sprockhövel (8), Wetter (4) und Witten (13).

Verantwortlich für Kontrollen und Maßnahmen ist hier das Kreisgesundheitsamt in Zusammenarbeit mit der Theresia-Albers-Stiftung als Trägerin. „Wir sind aber auch im ständigen Austausch“, betont Bürgermeister Dirk Glaser. „Und wir hoffen natürlich, dass sich die Situation bessert.“

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