Hattingen. Als „Matschhölle“ bezeichnet WAZ-Leserin Beate Pohle die Trasse zwischen Hattingen und Sprockhövel. Warum die Sanierung auf sich warten lässt.

„Wenn man auf Hattinger Gebiet mit dem Rad über die Trasse fährt, sieht man nach kurzer Zeit aus wie ein Ferkel“, ärgert sich Beate Pohle (82), die direkt an der Trasse wohnt. Der Fuß- und Radweg sei zurzeit „eine einzige Schlamm- und Matschhölle.“

Hattingens Baudezernent Jens Hendrix kann ihr da nur zustimmen. „Die Kritik ist berechtigt. Aber wir achten im Augenblick in erster Linie auf Gefahrenpunkte. Denn die Trasse wird ja in absehbarer Zeit komplett saniert.“

„Ich muss die Kleidung sofort in die Waschmaschine stecken“

Für die sportliche 82-jährige Sprockhövelerin, die mit ihrem E-Bike die Trasse ständig nutzt, weil sie viele Erledigungen in der Nachbarstadt macht, ist der „grottenschlechte Zustand“ des Weges ausgesprochen ärgerlich. „Da heißt es immer, man soll aufs Rad umsteigen, zumal jetzt in Coronazeiten. Aber ich bin es langsam wirklich leid. Ich muss die Kleidung sofort in die Waschmaschine stecken und das Rad vollkommen abspritzen, wenn man ein Stück über diese beliebte Trasse gefahren ist“, kritisiert sie.

Sauberes Radfahren sieht anders aus. „Ich bin es mit dem Dreck langsam wirklich leid“, sagt Beate Pohle.
Sauberes Radfahren sieht anders aus. „Ich bin es mit dem Dreck langsam wirklich leid“, sagt Beate Pohle. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Außerdem werde der Weg zunehmend schmaler. Denn zu beiden Seiten türmen sich nasse Blätter, Schlamm und Matsch. „Die Stellen, die ab und zu ausgebessert werden, halten dann auch nicht lange der ständigen Benutzung stand. Es gibt doch längst einen Ratsbeschluss der Stadt Hattingen, der festlegt, dass die Trasse asphaltiert werden soll. Warum geschieht das nicht“, wundert sich die Seniorin.

In Sprockhövel gut befahrbar

Sie stellt fest, dass auf Wuppertaler Gebiet der Weg in hervorragendem Zustand ist und auch Sprockhövel auf eine gut befahrbare Trasse achte. Auf Hattinger Stadtgebiet aber gebe es nicht einmal Bänke oder Papierkörbe. Ausruhen könne man sich nicht, und die verantwortungsvollen Hundebesitzer suchten mit den aufgesammelten Hinterlassenschaften der Vierbeiner im Tütchen vergebens einen Abfalleimer.

Baudezernent Jens Hendrix kennt den miserablen Zustand auf Hattinger Gebiet. „Es gibt tatsächlich einen gültigen Ratsbeschluss, der besagt, dass die fünf Kilometer lange Trasse, die zurzeit eine wassergebundene Decke hat, komplett erneuert und asphaltiert werden soll. Wir sind mit Hochdruck bei der Planung und schon weit fortgeschritten, denn auch wir möchten schnell eine vernünftige Lösung.“

Die Planung geht jetzt noch einmal in den Bauausschuss

Es sei nach dem Ratsbeschluss ein Planungsbüro beauftragt worden, denn es müsse vieles bedacht werden. „Es geht nicht nur um das Asphaltieren des Weges“, erklärt Hendrix. Es seien auf der Strecke Bänke, Radständer, Papierkörbe und reflektierende weiße Streifen vorgesehen, außerdem müssten viele Stellen, an denen die Böschung steil abfällt, vernünftig gesichert werden.

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Die Planung gehe jetzt ordnungsgemäß noch einmal in den Bauausschuss. „Wenn wir den politischen Beschluss haben, können wir einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg stellen. Sollten wir schnell eine Zustimmung bekommen, vergeben wir die Aufträge.“

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Mit in die Planung einbezogen sind auch der Regionalverband Ruhr, der Ennepe-Ruhr-Kreis und der Sprockhöveler Verein „Glückauf-Trasse“, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Verbindung zu einem besonderen öffentlichen Erlebnisraum zu machen.