Sprockhövel. Hof Knippschild in Sprockhövel legt Wert auf gute Qualität bei seinen Produkten. Zurzeit konzentriert sich alles auf Gänse und Tannenbäume.
„Wir gehören für viele Menschen seit vielen Jahren zu Weihnachten wie der Tannenbaum“, sagt Jens Knippschild stolz. Die Knippschilds versorgen nämlich jedes Jahr zig Familien im Umkreis mit Weihnachtsgänsen und Tannenbäumen von ihrem Hof in Obersprockhövel – eine Institution vor Ort: „Schon mein Ur-Opa hat unseren Hof mit den acht Hektar großen Ländereien geführt.“
250 Küken werden aufgezogen
Auf ihrem Hof zieht die Sprockhöveler Familie seit mindestens 25 Jahren jedes Jahr aufs neue von Mai bis November 250 Gänseküken auf. „Bei uns fressen die Gänse nur Gras und Mais – durch den Mais ist das Fleisch später nicht so blass – das Auge isst ja bekanntlich mit“, wirbt Jens Knippschild, der den Hofladen der Familie führt. Abgesehen von einem Wurmmittel bekämen die Gänse keinerlei Chemie, ergänzt er. „Aber aufgrund des Wurmmittels dürfen wir sie nicht als Bio-Gänse deklarieren.“ Eine artgerechte Haltung ihrer Tiere sei der Familie aber trotz fehlendem Bio-Zertifikat wichtig. „Unsere Gänse sind tagsüber draußen und nachts kommen sie in den Stall, als Schutz vor dem Fuchs.“
Manche bringen den Bräter gleich mit
Den WAZ-Newsletter für Sprockhövel abonnieren - So geht s Da etwa 70 Prozent ihrer Kunden Stammkunden seien, hätten sich über die Jahre enge Beziehungen aufgebaut, so Knippschild. „Wir sprechen viel mit unseren Kunden und helfen auch immer gerne bei Fragen weiter“ berichtet der 30-Jährige, „ganz oft wird nach neuen Geheimtipps gefragt, wie man die Gänse noch leckerer hinbekommt.“ Skurril: Manche Kunden bringen jedes Jahr ihren Bräter mit zu den Knippschilds: „Dann müssen wir immer die Gänse so zerlegen, dass sie genau in den Bräter passen.“
Auf Wunsch wird die Gans zubereitet
Trotz über Jahrzehnte bewährter Koch- und Brattipps trauten sich manche Kunden nicht zu, eine Gans selbst zuzubereiten, berichtet Knippschild. „Auf Wunsch übernehmen wir auch das gerne, dann können unsere Kunden mit einer super-leckeren Gans glänzen“, sagt er und grinst, „aber leider nicht an Weihnachten – denn diesen Service bieten wir nur bis zum 22. Dezember an.“ Die Saison geht nämlich nur bis einschließlich 22. Dezember. Bis zu diesem Tag hätten alle Familienmitglieder wochenlang keinen einzigen Tag frei gehabt, erzählt er. „Das ist natürlich anstrengend, aber wir sind es gewohnt und man weiß ja, dass es nach ein paar Wochen vorbei ist.“
Keinerlei Nachfrage nach Blaufichten
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Zu einem perfekten Weihnachtsfest gehört für die meisten Menschen neben einer Weihnachtsgans natürlich auch ein eigener Weihnachtsbaum. Seit 2014 kann man auch den über die Knippschilds beziehen – aber ausschließlich Nordmanntannen, keine Blaufichten : „Im ersten Jahr hatten wir auch Blaufichten, aber die sind fast alle übrig geblieben, deshalb gibt es bei uns seitdem nur noch Nordmanntannen.“ Für diese Tannenart sprächen sowieso einige Vorteile gegenüber der Blaufichte, erläutert Knippschild: „Nordmanntannen nadeln und pieksen weniger und duften besser als Blaufichten, das sagen auch unsere Kunden.“
Alle Bäume sind bereits geschlagen
Die Tannenbäume beziehe er alle von einem Händler aus dem Sauerland, da der eigene Platz nicht für die vielen Bäume ausreichen würde. „Deshalb sind unsere Tannen auch alle schon geschlagen, wir haben aber sowieso so gut wie nie Anfragen von Kunden, die ihren Tannenbaum selbst schlagen möchten.“ Für diesen speziellen Händler habe sich die Familie übrigens entschieden, weil er die Bäume nachhaltig anbaue, erklärt Knippschild. „Er setzt keine Maschinen ein, die Bäume bekommen nur Nährstoffe und keine Chemie und alles wird in Handarbeit gemacht“, zählt er auf. Dadurch hätten diese sogenannten Bio-fairtrade-Bäume eine bessere Qualität und Haltbarkeit – „und dabei sind sie nicht teurer als normale Tannen.“ Der Umweltaspekt sei ihm persönlich ein besonderes Anliegen, betont er: „Bei dieser Art des Anbaus werden sowohl die Tiere als auch der Boden geschont – das ist uns, aber auch immer mehr Kunden wichtig.“
Einige Artikel müssen vorbestellt werden
Die Knippschilds verkaufen Geflügel, Kartoffeln und Honig von Imker Müller, außerdem Nordmanntannen in der Adventszeit – Rindfleisch und Gänse müssen vorbestellt werden. Bei Schlachtung haben die Gänse zwischen dreieinhalb und viereinhalb Kilogramm Gewicht: Um freitags oder samstags eine bratfertige Gans abzuholen, muss sie bis mittwochs um 18 Uhr vorbestellt werden.
Damit es sicher mit der Weihnachtsgans klappt, sollte sie bis Mitte Dezember vorbestellt werden.
Der Hofladen ist freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Tannenbäume kann man montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr abholen. Wer es während der Öffnungszeiten nicht schafft, darf auch außerhalb der Zeiten kommen, der Hofladen ist unter 02324/71274 , erreichbar. Die Webadresse: www.der-gefluegelte-hofladen.de.