Essen. . Weihnachtsbaum ist nicht gleich Weihnachtsbaum: Der eine duftet, der andere pikst, einige verlieren zu rasch ihre Nadeln. Wir haben ein paar Tipps.

Beim Weihnachtsbaumkauf sind die Deutschen gar nicht so wählerisch: Die Tanne mit dem Vornamen Nordmann ist hierzulande mit Abstand die beliebteste. Dabei haben ihre Kolleginnen durchaus ihre Vorzüge.

Weihnachtsbäume

Nordmanntanne: Sie ist von gleichmäßigem Wuchs, dicht und sehr grün und ihre Nadeln piksen nicht. Letzteres mag ein Grund sein, warum sich der ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Baum so gut verkauft. Nach Angaben des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BWS) stellen sich rund 80 Prozent der Deutschen eine Nordmanntanne in die heimischen vier Wände, obgleich der Baum wegen seines langsamen Wachstums recht teuer ist: 16 bis 22,50 Euro kostet der Meter. Nur beim Tannen-Duft ist diese Sorte Schlusslicht: Denn wie Sie riechen, riechen Sie nichts. Dafür nadelt der Nordmann kaum.

Blaufichte: Ihre kräftig grünen Blätter weisen eine bläuliche Nuance auf. Was ihre die Nadeln jedoch auch kennzeichnet: Sie piksen fies. Deshalb trägt der Baum noch einen zweiten Namen: Stechfichte. Die Zweige der Blaufichte sind etagenförmig angeordnet, der Baum verströmt zudem einen angenehmen Duft. Mit 15 Prozent Marktanteil liegt die Blaufichte in der Gunst der Deutschen auf Rang 2, erklären die BWS-Experten. Preis: 10 bis 14 Euro pro Meter.

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Nobilistanne: Charakteristisch sind die silbrig-blauen Nadeln. Im Vergleich zu den anderen ist das edle Tännchen dicht, aber ein wenig schlanker gewachsen und es kennzeichnet überdies ein sehr intensiver Duft. Der Preis ist gehoben: 16 bis 23 Euro pro Meter.

Rotfichte: Der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen: die hübsche Rotfichte mit ihren dunkelgrünen Nadeln und ihrem schönen Duft. Allein, sie pikst und verliert recht rasch ihre Nadeln. Dafür ist sie preiswert: 7 bis 9 Euro pro Meter.

Weitere Bäume: Einige Anbieter haben auch Kork-, Weiß-, Douglas- und Colorado-Tannen oder serbische Fichten im Angebot. Ein etwas ungewöhnlicher Weihnachtsbaum ist die Kiefer – erhältlich als Berg- oder Schwarzkiefer. Wer nach einem Öko-Baum sucht, der nachhaltig produziert wurde, wird auf der Seite der Umweltorganisation Robin Wood fündig: Unter www.robinwood.de findet sich eine nach Regionen sortierte Liste mit Bio-Baumerzeugern.

Pflege

„Positive Effekte von Glycerin und anderen vermeintlichen Frischhalte-Zusätzen konnten bislang nicht nachgewiesen werden“, erklären die BWS-Experten. Was der Baum jedoch benötigt ist: Wasser. Ein zwei Meter hoher Weihnachtsbaum schluckt nach BWS-Angaben bis zu zwei Liter am Tag. Nach dem Kauf des Christbaumes empfiehlt es sich,

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den Baum in einen 10-Liter-Eimer Wasser an einen sonnen- und windgeschützten Ort im Freien oder in eine kühle Garage zu stellen. Denn eine trockene Tanne oder Fichte nadelt nicht nur rascher, sie brennt im Vergleich zu gut getränkten Exemplaren auch wie Zunder. Einen Tag vor dem Schmücken sollte der Baum dann aufgestellt werden, damit sich die Äste setzen können. Vor dem Aufstellen empfehlen die Experten, den Stumpf 2 bis 3 Zentimeter frisch anzuschneiden. Das Netz sollte erst nach dem Aufstellen entfernt werden, so geht das Einstielen leichter von der Hand. Im Haus sollte der Weihnachtsbaum dann nicht direkt an der Heizung stehen und regelmäßig gegossen werden, sonst sind die Nadeln flott futsch.

Weihnachtsbaumständer

Die kleinen Dramen des Alltags ereignen sich in vielen Familien an Heiligabend und münden stets in dieser Frage: Steht der Tannenbaum gerade? Vor allem rustikale Weihnachtsbaumständer – oftmals alte Familienerbstücke aus Gusseisen – lassen die Befestigung mittels Flügelschrauben mitunter zu einem nervenaufreibenden und piksenden Kampf zwischen Baum und Mensch werden.

Inzwischen bietet der Handel Systeme mit Klemmmechanismus und Seilzugtechnik an. „Dabei wird der Baum beispielsweise über einen Fußhebel in ein Drahtseil mit Klemmen gespannt“, sagt Wilhelm Sonntag, Experte für Produktprüfung beim TÜV Rheinland. Beim Kauf sollten Verbraucher darauf achten, dass die Systeme mit einer guten Sicherung ausgestattet sind. Die TÜV-Experten haben einige Modelle getestet, bei denen sich diese Sicherung nur allzu leicht lösen ließ – und dann hieß es: rumms! Bewährt haben sich vor allem Sicherungen, die den Mechanismus beim Lösen nur wenige Millimeter öffnen. Die Fachleute des TÜV empfehlen diese Systeme vor allem in Haushalten mit Kleinkindern.

Beim Kauf eines Weihnachtsbaumständers sollten auf der Verpackung Aufstellhinweise in deutscher Sprache, aber auch die maximale Größe des Baumes und der maximale Stammdurchmesser angegeben sein. Ein TÜV-Tipp: Bei der Maximalgröße sollte immer ein kleiner Puffer nach oben eingerechnet werden – der Standsicherheit wegen. „Ist der Christbaumständer mit Prüfzeichen wie dem GS-Zeichen versehen, zeigt dies, dass er von unabhängigen Experten auf seine Sicherheit hin überprüft wurde“, sagt Sonntag.