Hattingen. Ein Bäcker aus Hattingen sorgt mit offener Kritik an Corona-Maßnahmen für Unmut. Bürgermeister Glaser hält das Verhalten „für einen Skandal“.
Offene Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung und des Landes NRW – damit sorgt ein Hattinger Bäcker zurzeit für großen Unmut bei vielen Bürgerinnen und Bürgern. Auf der anderen Seite gibt es Zuspruch von Unterstützern. Jetzt soll er zwei Mitarbeiterinnen gekündigt haben, weil sie die Kunden aufgefordert haben, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, berichtet der WDR.
In der WAZ-Redaktion Hattingen häufen sich die Beschwerden
Telefonisch, per E-Mail und über die Sozialen Medien – in den vergangenen Tagen häufen sich in der WAZ-Redaktion die Beschwerden über das Vorgehen des Bäckers. Zum einen werden Botschaften wie „Was nehmt ihr für Tabletten das ihr Merkel alles glaubt“ auf Amerikaner-Gebäck aufgebracht, zum anderen duldet er das Betreten des Ladengeschäfts ohne Masken und bezeichnet sich selbst als „Hattinger Freiheits-Bäcker“.
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„Aufgrund der pandemischen Zuspitzung in unserem Land erachte ich das mindestens als grob fahrlässig, schlimmstenfalls als kriminell“, schreibt eine Leserin an die WAZ. Ein ältere Dame sagt am Telefon: „Die machen so leckeren Kuchen, aber das geht ja gar nicht. Wir müssen uns doch gegenseitig schützen!“
Bürgermeister Glaser: In dieser heiklen Phase ist das bedenklich und gefährlich
Auch Bürgermeister Dirk Glaser sagt gegenüber der WAZ klar seine Meinung: „Ich halte das Verhalten für einen Skandal. Gerade in dieser heiklen Phase finde ich, dass es bedenklich und gefährlich ist.“
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Dem städtischen Ordnungsamt seien hier aber die Hände gebunden. „Die rechtlichen Bedingungen geben uns leider keine Handhabe – denn freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut in unserem Land“, erklärt der Bürgermeister. Die Mitarbeiter der Stadt würden das Geschehen vor Ort aber weiter „kontrollieren und überwachen“.
Der Bäcker selbst war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.
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