Hattingen. Der Verein Merlin unterstützt bedürftige Kinder aus Hattingen, indem er Paten vermittelt und Sachspenden. Corona ist eine Herausforderung.

Kindern die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln, sportlich oder musikalisch ausgebildet zu werden und ihnen ein gesundes Selbstwertgefühl zu vermitteln – das hat sich der Verein Merlin bei seiner Gründung als Ziel gesetzt. Zehn Jahre ist das nun her. Und noch immer unterstützen 22 Paten Kinder aus Hattinger Familien, denen eingeschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Es ist wichtig, den Kindern zuzuhören

„Wir haben momentan natürlich eine besondere Situation, doch wichtig ist es, den Kindern zuzuhören. Sie sollen außerhalb der Familie noch einen Ansprechpartner haben, der sich ihnen widmet. Und ein persönliches Gespräch, in dem die Kinder ihre Gedanken aussprechen können, ist dabei ganz wichtig“, sagt Volker Sproedt, zweiter Vorsitzender des Vereins und selbst Pate von zwei Kindern.

Man muss die Kinder aus ihren Wohnungen holen

In normalen Zeiten besuche man mit den Kindern Theatervorstellungen oder andere Veranstaltungen, doch das sei ja zurzeit nicht möglich, so Sproedt. Dennoch müsse man die Kinder aus ihren Wohnungen holen, sonst falle ihnen noch die Decke auf den Kopf. „Dann geht es eben raus in den Busch“, so Sproedt. „Ich habe mit meinen Kindern Radtouren unternommen oder wir sind im Wald wandern gewesen.“

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Durch den Verein erhalten die Patenkinder die Chance, Musikunterricht an der Musikschule zu bekommen, sich im Förderunterricht schulisch zu verbessern – oder eine Sportart in einem Sportverein auszuüben. „Das Selbstvertrauen der meisten Kinder ist nicht so hoch, sie sollen aber ihre Talente selbst entdecken und merken, was sie alles drauf haben“, so Volker Sproedt.

Volker Sproedt ist zweiter Vorsitzender des Hattinger Vereins Merlin und selbst Pate von zwei Kindern.
Volker Sproedt ist zweiter Vorsitzender des Hattinger Vereins Merlin und selbst Pate von zwei Kindern. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Vertrauen und eine Beziehung aufbauen

Die meisten Kinder kommen in einem Alter zwischen sechs und acht Jahren in das Patenprogramm des Vereins Merlin. „Das ist das ideale Alter, denn spätestens in der Pubertät gelingt es nicht mehr, Vertrauen und eine Beziehung aufzubauen. Und gerade das steht ja im Mittelpunkt“, erklärt Volker Sproedt. In Zusammenarbeit mit den Schulen und anderen Einrichtungen erfahre der Verein, welchen Kindern geholfen werden kann, so Sproedt.

So abonnieren Sie den WAZ-Newsletter für Hattingen%7besc#227867855}[newsPaten, aber auch andere Unterstützer werden aktuell wieder gesucht, das Aufgabengebiet der Helfer ist vielfältig. „Man muss nicht unbedingt Pate werden, um zu helfen, denn das ist zeitaufwändig. Einmal pro Woche sollte es nämlich schon einen persönlichen Kontakt zwischen Kind und Pate geben. Wer das zeitlich nicht schafft, kann sich auch anders einbringen.“

Hilfe wird etwa auch bei organisatorischen Angelegenheiten benötigt

Mehrfach ausgezeichneter Verein

Die Arbeit des Vereins Merlin erfährt viel Würdigung. 2012 gab es die Dankesmedaille der Sparkasse Hattingen. 2015 den Kultur- und Bürgerpreis der Hattinger CDU. Und im Jahre 2016 erhielt der „Motor des Vereines“ und langjährige zweite Vorsitzende Klaus Blümer den ersten Hattinger Löwen. Im selben Jahr gab es für Merlin zudem erstmal die AVU-Krone, und in diesem Jahr erhielt der Verein eine von sechs Sonderkronen des Energieversorgers, dotiert mit 1000 Euro.

Wer den gemeinnützigen Verein finanziell unterstützen möchte, kann dies tun. Merlin e. V. hat ein Konto bei der Sparkasse Hattingen: IBAN DE914305 1040 0000 2082 80.

Infos gibt es auch auf der Internetseite des Vereins – www.merlinprojekt.de – oder per E-Mail unter oder unter Persönliche Fragen beantwortet Volker Sproedt auch unter 0176 5199 5304.

Hilfe werde etwa auch bei organisatorischen Angelegenheiten benötigt, etwa bei der Planung von Ausflügen oder bei Telefonaten, die für die Familien geführt werden. „Wir haben zuletzt auch einen gebrauchten Kinderwagen bei Ebay aufgetrieben, abgeholt und einer Familie zur Verfügung gestellt“, sagt Sproedt. Auch Kindermöbel habe man schon besorgt oder Winterschuhe und Jacken gekauft, so Sproedt. Das alles müsse auch von Unterstützern erledigt werden.