Hattingen. . Der Verein Merlin unterstützt bedürftige Hattinger Kinder, indem er Paten vermittelt. Er hilft außerdem punktuell mit Sachspenden bei finanzieller Not.
Wenn ein Kind dringend neue Kleidung benötigt, der Geldbeutel aber leer ist, eine Mitgliedschaft im Sportverein die finanziellen Möglichkeiten übersteigt, Eltern ihre Kinder nicht so fördern können, wie sie gern würden, dann hilft der Hattinger Verein Merlin. Die Idee: Kindern aus Familien, die durch Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Trennung finanziell nicht gut gestellt sind, soll die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Dabei macht sich Vorstand Klaus Blümer stets ein eigenes Bild und ist erster Ansprechpartner im Verein.
„Kinder brauchen vor allem Zeit“, weiß der 73-Jährige. Dafür vermittelt Merlin Paten. Jedes Kind bekommt einen Paten und der kann umfängliche Aufgaben übernehmen, muss aber nicht. „Die Entscheidung liegt bei ihm selbst. Nur kontinuierlich soll ein Pate arbeiten – Treffen einmal pro Woche sind vorausgesetzt“, erklärt Blümer. Auf diese Weise können die Paten ihre Schützlinge kennen-lernen und unterstützen, sehen, was das Kind braucht. Angefangen bei mehr Bewegung, wobei der Pate eine Mitgliedschaft im Sportverein sponsern kann, über Hilfe beim Lesen und Schreiben bis zu Gesundheits-Themen, wie schlechten Zähnen, bei denen der Pate mit einem Besuch beim Zahnarzt Abhilfe schaffen kann.
Hinweise auf bedürftige Kinder erhält Blümer von verschiedenen Seiten, auch von Schulen oder aus der Gemeinde. Dann sucht er den Kontakt zu den Eltern, macht sich ein eigenes Bild von der Situation und bietet Merlins Hilfe an. „Bisher habe ich dabei noch nie Ablehnung erlebt“, freut er sich. „Eltern ist das zum Teil eher peinlich, dann muss ich sie überzeugen, dass die Hattinger genau dafür spenden.“ Und die seien sehr aufgeschlossen: „Es gibt Leute, die wünschen sich statt Geburtstagsgeschenken Spenden für Merlin“, ist Blümer begeistert.
Und damit kommt er zum zwei-ten Schwerpunkt seines Vereins, neben langfristigen Patenschaften von denen derzeit 17 Kinder und ihre Geschwister profitieren:„Leider gibt es auch materielle Armut. Über Spenden können wir hier schnell reagieren, ohne bürokratisches Hickhack“, erklärt er. Denn manche Kinder hätten zum Beispiel eine liebenswerte Mutter, aber keine Schuhe. Dann kann punktuell geholfen werden – auch ohne Patenschaft. Eltern können sich dafür direkt bei Blümer melden. „Wir sind aber nicht da, um Stühle oder so etwas zu kaufen.“ Es geht nur um Unterstützung der Kinder. Deshalb gibt es auch kein Bargeld, sondern ausschließlich Sach-Spenden. Und deshalb macht sich Blümer immer ein eigenes Bild: „Das ist zeitaufwändig, aber den Luxus gönne ich mir.“ Lohn ist der Erfolg: Über 50 Kindern konnte so im vergangenen Jahr geholfen werden.