Hattingen. Landrat Olaf Schade reagiert auf die Kritik an der Informationspolitik in Sachen Corona. Und so will der Ennepe-Ruhr-Kreis künftig vorgehen.

Die Verwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises hat auf einen Bericht dieser Zeitung reagiert, in dem es um Informationen zu Corona-Fällen in Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Pflegeheimen geht. Deren Namen wollte die Verwaltung der Öffentlichkeit nicht mehr täglich mitteilen. Stattdessen wollte sie nur noch die Städte angeben, in denen sich die Einrichtungen befinden.

Gänzlich verzichten wollte sie auf eine Nennung genauer Hintergründe des Ausbruchsgeschehens. Als Grund nannte die Kreisverwaltung die derzeit steigenden Infektionszahlen, die eine detaillierte Schilderung in jedem Einzelfall zu zeitaufwendig machten.

„Die Masse an Details ist kaum zu bewältigen“

Von der Kritik an diesem Vorgehen zeigt sich Landrat Olaf Schade nun irritiert. „An sieben Tagen in der Woche können sich alle Bürgerinnen und Bürger auf der Internetseite des Kreises informieren oder mithilfe der Kreis-App alle wissenswerten Fakten rund um die Corona-Lage direkt auf ihr Handy schicken lassen“, erklärt der Landrat.

Nachdem die Infektionszahlen im Sommer extrem zurückgegangen seien, stiegen sie nun wieder besorgniserregend an. „Für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung bedeutet das mehr als eine Zahl auf dem Papier“, macht Schade deutlich. Krisenstabsleiterin Astrid Hinterthür ergänzt: „Die Masse an Details, die es tagtäglich neu zu überblicken, zu bewerten und abzuarbeiten gilt, ist kaum zu bewältigen.“

Informationen werden im Tagesverlauf nicht aktualisiert

In ihrer täglichen Corona-Information am Montag und Dienstag nannte die Kreisverwaltung entgegen ihrer Ankündigung nun aber doch wieder Namen einzelner von Corona-Fällen betroffener Einrichtungen.

Auf Nachfrage dazu heißt es: „Im Spagat zwischen der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und des Krisenstabs einerseits sowie dem Informationsbedürfnis der Bürger des EN-Kreises andererseits hat Landrat Olaf Schade nach Rücksprache mit der Krisenstabsleitung entschieden, weiterhin eine umfassende Presseinformation herauszugeben und Namen von betroffenen Einrichtungen weiter zu nennen.“

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Diese Information sei allerdings auf dem Stand der morgendlichen Beratungen im Krisenstab, die im Laufe des Tages nicht aktualisiert werde. Änderungen würden erst am Folgetage aufgegriffen.