Hattingen. Es gibt Konzepte für die Grünfläche an der Roonstraße. Die Politik in Hattingen streitet über Wasserelemente. Kritik kommt aber auch von außen.

Im Dezember 2019 hat die SPD für einen Wasserspielplatz in der Innenstadt keine politische Mehrheit gefunden. Ihre Argumente – mehr Kinderspaß, mehr Klimaschutz – zogen nicht. Alle anderen Parteien waren dagegen. Im Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss kam das Thema nun wieder auf den Tisch. Ein Planungsbüro stellte am Dienstagabend zwei Varianten für eine Gestaltung des Grünfläche neben dem Rathaus vor. Einen Beschluss gab es nicht. Die Ratsfraktionen vertagten die Entscheidung.


Die Grünfläche aufwerten, die Aufheizung der Innenstadt durch Wasserflächen verhindern – das waren die Vorgaben für die Stadtplaner. Die stellen sich in einer ersten Variante einen grünen Aufenthaltsbereich mit neuen Sitzsteinen und Sitzstufen, Spielelementen und einem Wasserlauf mit Spielwehren für Kinder vor. Die Kostenschätzung liegt bei 250.000 Euro.

Die SPD hat formale Bedenken

Variante zwei ist doppelt so teuer, umfasst dafür allerdings auch die Neupflasterung des Rathausvorplatzes, wertigere Spielgeräte, eine Baumrigole und einen offenen Wasserlauf mit Fontänen als Attraktion für Kinder.

Bedenken hat einmal mehr die CDU. In Zeiten von Wasserknappheit sollten Wasserspiele kritisch gesehen werden, meint Ulrike Brauksiepe. Und: Vor Spaß kreischende Kinder könnten Anwohner stören.


Die SPD bleibt ihrer Wasser-Idee treu, hat aber formale Bedenken. „Der neue Stadtrat nimmt seine Arbeit am 1. November auf. Da sollte der alte Rat jetzt keine vollendeten Tatsachen schaffen“, argumentiert Thomas Dorndorf-Blömer.

Baudezernent kündigt dritte Variante an

Einstimmig beschlossen die Fraktionen, das Thema zu vertagen. Baudezernent Jens Hendrix hat angeboten, bis dahin eine dritte Variante vorzulegen, „die preislich in der Mitte liegt“.

Kritik an einem Spielplatz an dem Standort kommt derweil von außen. Nach einigen ökologischen Nutzungen kümmern sich seit einiger Zeit Privatpersonen darum, an der Stelle einen Bürgergarten zu pflegen. Sie fühlen sich von der Stadt überrumpelt. „Es ist absolut beschämend, dass wir als Bürgergärtner im Vorfeld nicht zu einem Gespräch eingeladen wurden“, sagt Silke Koch.