Hattingen. Das aktive Jugendparlament in Hattingen soll mitmachen beim Projekt „Eigenständige Jugendpolitik in kommunaler Verantwortung“. Was das heißt.
Corona war und ist für das Jugendparlament in Hattingen kein Grund, seine Arbeit einzuschränken. Das Team engagiert sich – von der U16-Wahl bis zum Pop-up-Fahrradweg. Jetzt soll es profitieren von einem Projekt.
Aufs Rad geschwungen haben sich die Vertreter des Jugendparlaments – und zeigen im Jugendhilfeausschuss auf, das es viel zu wenig Fahrradständer an Schulen gibt. Sie setzen sich außerdem für alle zur Schule radelnden Kinder und Jugendliche ein für so genannte „Pop-up-Radwege“, damit ein sicheres Ankommen einfacher wird. Pop-up-Radwege sind provisorische, mit gelben Markierungen eingezeichnete Radwege.
Jugendparlament in Hattingen soll mitmachen bei Projekt von LWL, LVR und Ministerium
Auch interessant
Viele andere Städte, so betont Cordula Buchgeister von der Abteilung Jugendförderung, Jugendkultur, hätten in der Corona-Zeit gar keine U16-Wahl auf die Beine gestellt. Das Hattinger Jugendparlament aber schon. Ein Erfolg. Ebenso wie die Kampagne zur Wahl. Spezielle Infomappen hat das Jugendparlament an Jugendliche verteilt – und außerdem mit 15-minütigen Kandidaten-Check-Videos Orientierungshilfe gegeben. Johanna Finkeldey war zudem beim Polit-Talk mit den Bürgermeister-Kandidaten in der Gebläsehalle als Co-Moderatorin dabei.
Jugendkonferenz, Bürgermeister für einen Tag und vieles mehr: Weil die Arbeit so erfolgreich ist, hatte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bei der Hattinger Abteilung Jugendförderung, Jugendkultur, zuständig fürs Jugendparlament, angefragt, ob Interesse bestünde, sich am Projekt „Eigenständige Jugendpolitik in kommunaler Verantwortung“ als Modellkommune zu beteiligen. Es besteht – und der Jugendhilfeausschuss hat das abgesegnet.
Hattingen soll als Modellkommune teilnehmen am Projekt
Auch interessant
Mit dem Projekt einher gehen nicht nur Fachberatung, Fachinformationen und Öffentlichkeitsarbeit durch den LWL, sondern auch Fortbildungen für Fachkräfte, Förderung von Mikroprojekten und Sachkostenzuschüsse. Mit den Jugendlichen werden Konzepte entwickelt. Zudem vernetzt sich Hattingen mit anderen Modellkommunen. So soll die Arbeit des Jugendparlaments verstetigt, erweitert und fortentwickelt werden. Das Projekt ist eine Kooperation von LWL, Landschaftsverband Rheinland und dem Ministerium Kinder, Jugend, Familie, Flüchtlinge und Integration.
„Bislang machen wir politisch noch nicht viel mit Jüngeren in Hattingen. Kitas gehen mit Vorschulkindern zur Feuerwehr, zur Polizei. Warum nicht auch mal ins Rathaus, wo ihnen Politik erklärt wird“, nennt Cordula Buchgeister ein mögliches Projekt.