Hattingen. Erstmals fließen Ergebnisse einer Online-Umfrage von Kindern und Jugendlichen in Hattingen ein in den Kinder- und Jugendförderplan der Stadt.

Dass die Stadt Hattingen jugendgerechter wird – darauf sollen Kinder und Jugendliche Einfluss nehmen können. Die Stadt befragt sie erstmals online. Ideen sind da: „Wir brauchen eine Ruhrterrasse als Treffpunkt für Jugendliche“, sagt Karolina Labisch (17) vom Jugendparlament.

„Mach mit – sei ein Teil davon!“ fordern die Mitarbeiter der Jugendförderung der Stadt Hattingen Kinder und Jugendliche auf, sich bis zum 15. März an einer Online-Umfrage zu beteiligen. Es ist die erste ihrer Art in Hattingen.

Stadt Hattingen befragt erstmals Jugendliche für den Kinder- und Jugendförderplan

„Die früheren Jugendförderpläne wurden anhand von reinen Analysen der vorherigen Pläne zusammengestellt, eine reine Fakten-Evaluierung, die kein weiteres Meinungsbild als Grundlage genommen hat“, erklärt Jessica Krystek von der Stabsstelle Presse der Stadt.

Gewinnspiel für Teilnehmer

An Schulen und in Jugendtreffs werden Gewinnspielpostkarten verteilt. Sie erhalten einen individuellen Link, der zum Fragebogen führt.

Nach Beendigung des Fragebogens können die Kinder und Jugendlichen die ausgefüllten Karten bei Lehrenden abgeben, um auch beim Gewinnspiel teilzunehmen. Zu gewinnen gibt es unter anderem ein Tablet für den privaten Gebrauch, eine Klassenparty oder auch eine Soundbox für die Schule.

Die Ergebnisse der Befragung jetzt sollen als Planungsgrundlage in den neuen Kinder- und Jugendförderplan 2020-2025 einfließen. Freizeitverhalten und -angebote sind Themen der Umfrage, ebenso die Zufriedenheit mit städtischen Angeboten der Jugendarbeit. Jugendgerechter soll die Stadt so werden.

Schulen weisen auf die Online-Umfrage der Stadt Hattingen hin

Karolina Labisch ist Mitglied im Jugendparlament. Das fordert einen Platz als Treffpunkt für Jugendliche. Auch Felix Hampel zählt zum Jugendparlament.
Karolina Labisch ist Mitglied im Jugendparlament. Das fordert einen Platz als Treffpunkt für Jugendliche. Auch Felix Hampel zählt zum Jugendparlament. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

„In den Schulen wird viel auf die Umfrage hingewiesen, wir hoffen, dass sich viele beteiligen“, sagt Karolina Labisch. Sie sieht Hattingen für Jugendliche gut aufgestellt. „Es läuft viel. Es gibt Aktionen am Weltkindertag, Jugendtreffs, Jugendkonferenz, Bürgermeister für einen Tag, Fahrten.“

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Allerdings würden die Angebote oft nicht wahrgenommen – trotz vieler Plakate. „Darum informieren wir vom Jugendparlament auch gern persönlich.“ Ein Kino hält sie in Hattingen für nicht realisierbar – auch eine Diskothek sieht sie nicht. „Aber da ist Hattingen gut vernetzt mit den Nachbarstädten Bochum und Essen.“

Ein attraktiver Platz als Treffpunkt fehlt Jugendlichen

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Aber: Es fehle ein attraktiver Platz, an dem „Jugendliche chillen können, wie man das so nennt“. Ein Plätzchen an der Ruhr schwebt ihr vor, wo ungestört auch Musik gehört werden könne. „Das gibt es nicht, manche sitzen in der Nähe von Kaufland, aber das ist nicht attraktiv.“

Mitmachen an der Umfrage können Hattinger Schüler ab der fünften Klasse. „Wir erhoffen uns viele bunte Antworten von den Jugendlichen und eine ehrliche Rückmeldung zu unserer Arbeit und den Angeboten in der Stadt. Es wird spannend zu erfahren, wie Kinder und Jugendliche ihre Freizeit in Hattingen verbringen“, erklärt Cordula Buchgeister, Abteilungsleiterin des Bereichs Jungenförderung und Jugendkultur.

Die Auswertung der Online-Umfrage erfolgt automatisch

Teilnehmen können Interessierte unter dem Link https://tinyurl.com/thh49ld. Das Passwort ist jugend2020. Die Idee zur Umfrage entstand laut Jessica Krystek auf einer Tagung zur Jugendförderung im November 2019. Bis jetzt haben knapp 100 Kinder an der Umfrage teilgenommen. „Am Ende der Umfrage übernimmt das Programm selbst die Auswertungen und kann der Abteilung somit eine ausführliche Darstellung in Grafiken und Diagrammen über die Ergebnisse liefern“, erklärt Krystek. Die Befragung erfolgt anonym.

Der Kinder- und Jugendförderplan wird regelmäßig aufgelegt, um die aktuellen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit auszuwerten und an zukünftige Entwicklungen anzupassen.