Bundesweiter Probealarm am 10. September: Zuletzt wurden in Hattingen vier neue Sirenen installiert. Wo sie stehen und wofür sie genutzt werden:
Nach den landesweiten Ausgaben wird es am kommenden Donnerstag, 10. September, den ersten bundesweiten Warntag geben. Auch in Hattingen werden dann ab 11 Uhr wieder die Sirenen heulen. Nachdem die in einigen Teilen der Stadt zuletzt zum Teil kaum oder gar nicht zu hören waren, hat die Stadt weiter aufgerüstet.
14 Sirenen in Hattingen
Jahr für Jahr soll das Sirenennetz erweitert werden. 14 Sirenen sind mittlerweile auf Hattinger Dächern installiert. Sie werden aber längst nicht mehr genutzt, um die Feuerwehr zu alarmieren, sondern dienen allein der Warnung der Bevölkerung. Ein mögliches Beispiel wäre eine Wolke giftiger Gase über der Stadt oder ähnliches.
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Damit die Bürger mit den Warnsignalen auch etwas anfangen können, werden in regelmäßigen Abständen Warntage als Probe durchgeführt. Der eigentlich für März geplante bundesweite Warntag wurde jedoch aufgrund der Corona-Situation abgesagt.
Zusätzliche Standorte seit 2019
Ungewohnt laut wird es am Donnerstag nun für die Nachbarn des Altstadtparkhauses. Dort steht die jüngste der Hattinger Sirenen, die erst in diesem Jahr installiert wurde. 2019 kamen drei Signalgeber an der Klinik Blankenstein, an Haus Friede in Bredenscheid und auf dem Hochhaus an der Jenaer Straße im Rauendahl dazu. „Durch die gewählten Standorte werden insbesondere die Stadtteile mit hoher Bevölkerungsdichte weitestgehend abgedeckt“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann.
Was die Warntöne bedeuten
Für den Fall einer Warnung wird bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet. Entwarnung gibt ein einminütiger Dauerton.
In der Warn-App „Nina“ gibt es bei einer Alarmierung außerdem allgemeine Informationen zu unterschiedlichen Gefahren sowie ausführliche Schutzempfehlungen. Generell gilt bei einem Sirenenalarm: Bewahren Sie Ruhe, informieren Sie sich über die Medien und informieren Sie gegebenenfalls Ihre Nachbarn, erklärt das Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Sie alle sollen – je nach Bebauung der Umgebung bis zu einen Kilometer weit entfernt noch mit 70 Dezibel zu hören sein. Im Abstand von etwa 30 Metern erreichen sie etwa 115 Dezibel. Zum Vergleich: 70 Dezibel entsprechen etwa vorbeifahrenden Autos, eine Motorsäge lärmt mit etwa 110 Dezibel, ein Presslufthammer mit 120.
Kreisleitstelle steuert Sirenen
Ursprünglich hatte es in Hattingen 45 Sirenen gegeben. Der Großteil wurde aber 2001 demontiert. Die ältesten der verbliebenen Hattinger Sirenen sind mehr als 50 Jahre alt. Sie sind in einem deutlich kleineren Radius zu hören. Gesteuert werden die alten wie neuen Sirenen übrigens nicht durch die Feuerwehr vor Ort, sondern über die Kreisleitstelle in Schwelm.
„Die Ziele des Warntages sind klar: Zum einen geht es darum, den Bürgern die lebensrettende Funktion der Sirenen wieder näher zu bringen. Zum anderen wollen wir Technik und Abläufe sowie die Warn-App Nina testen“, sagt Rolf-Erich Rehm, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz im Kreishaus.
„Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen. Für eine effektive Warnung ist es deshalb sinnvoll, wenn Warnungen über bekannte und vertraute Kanäle übermittelt werden und so eine höhere Akzeptanz erfahren“, erklärt auch Hattingens Feuerwehrchef Tomas Stanke.
Warn-App Nina und Radios warnen
Entsprechend sind auch beim Warntag neben den Sirenen andere Warngeber eingebunden. So soll die Warn-App Nina des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe um 11 Uhr ebenso den Probealarm unterstützen, wie Warnungen über das Radio und Informationskanäle der Stadt- und Kreisverwaltungen. Zu diesen zählt seit Mai auch die App des Ennepe-Ruhr-Kreises. Ertönen sollen die Sirenen um 11, um 11.05 und zur Entwarnung um 11.10 Uhr.