Hattingen. Für die Restaurant-Betreiber in Hattingen ist die Situation durch die Corona-Krise von Tag zu Tag angespannter. Das wünschen sie sich von Gästen.
„Was wir jetzt brauchen, ist eine Perspektive“, sagt Heinz Bruns, der Gastronomie-Betreiber des Hauses Kemnade. „Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, müssen Wirtschaftspläne erstellen.“ Acht Mitarbeiter und 19 Aushilfen musste er bereits entlassen. Man brauche Sicherheit, was in Zukunft geht und was nicht.
Bürgermeister kann den Gastronomen keine Sicherheit geben
Doch Bürgermeister Dirk Glaser, an den Bruns seinen Appell richtet, muss passen. Das Problem an dieser Situation sei ja eben, dass sich in jeder Minute wieder alles ändern kann – „es ist wirklich schlimm, aber Sicherheit ist das, was ich zurzeit nicht geben kann“.
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Lars Martin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Westfalen, nimmt eine zunehmende Müdigkeit beim Maskentragen, Desinfizieren der Hände, der Abstandsforderung und der Datenerhebung wahr. „Daher haben wir jetzt eine Plakat-Aktion gestartet, die auf die Wichtigkeit der Regeln hinweisen soll“, sagt er.
Kampagne von Dehoga und der Stadt Hattingen mit Plakaten
Die Kampagne von Dehoga und der Stadt Hattingen ist witzig und erinnert daran, dass jeder weiterhin für den eigenen Schutz und den der Mitmenschen Verantwortung übernehmen soll. Die lockere Aktion hat einen ernsten Hintergrund: „Die meisten Gäste halten sich an die Regeln“, sagt Heinz Bruns. Doch es gebe immer wieder Verweigerer, die andere gefährden. „Sie warten nicht, bis ihnen ein Tisch zugewiesen wird, setzen beim Betreten der Lokale keine Maske auf, desinfizieren sich nicht die Hände und schreiben bei der Datenerhebung für Vor- und Nachname Pommes frites auf, damit man sie nicht identifizieren kann.“
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Die Gastronomen müssen immer wieder an die „Spielregeln“ erinnern. „Dieses Virus ist wirklich alles andere als harmlos. Es gibt doch Schlimmeres, als eine Maske zu tragen“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser und bittet alle Bürger, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.
Für die Gastronomen ist ein zweiter Lockdown nicht mehr tragbar
„Denn für die Gastronomen ist ein zweiter Lockdown nicht mehr tragbar“, betont Lars Martin. „Wir müssen Geld verdienen und freuen uns über jeden Gast. Aber wenn wir eine Infektionskette bekommen, können wir den Laden dicht machen“, betont Bruns. „Daher bitten wir gerade jetzt, wo die Infektionszahlen überall steigen, um Rücksichtnahme“, sagt Semi Hassine, Inhaber des Restaurants Fachwerk.
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Die Situation ist angespannt: „Früher hatten wir 77 Plätze innen, jetzt nur noch 40“, berichtet Bruns. „Wir leben von Hochzeiten und im November und Dezember vom Firmengeschäft vor Weihnachen – das bricht uns fast alles weg.“
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