Hattingen. Der Unfallatlas weist vier Stellen in Hattingen auf, an denen es häufiger krachte. Doch auch dort bleiben die Zahlen der Unfälle einstellig.

Die Gefahr, in Hattingen Opfer eines Unfalls zu werden, ist relativ gering. In den vergangenen drei Jahren sank die Zahl der Verkehrsunfälle kontinuierlich. Und obwohl Hattingen zum Beispiel mit der Reschop-Kreuzung die meistbefahrene Kreuzung des Ennepe-Ruhr-Kreises hat, sucht man Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet vergebens. Das bestätigt der Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes.

Vier Stellen in Hattingen, an denen häufiger Unfälle passieren

Der Unfallatlas 2019 weist für das Hattinger Stadtgebiet nur vier Stellen aus, an denen es häufiger krachte als anderswo. Aber selbst an diesen Straßen bewegen sich die Fallzahlen im niedrigen einstelligen Bereich. Das Statistische Bundesamt hat für seine Auswertung alle gemeldeten Unfälle erfasst, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden oder bei denen Sachschaden entstanden ist.

Wenig überraschend liegen drei von vier Stellen, an denen es 2019 am häufigsten krachte, an der stark befahrenen Hauptverkehrsader L 651. Jeweils drei bis fünf Unfälle wurden an der Reschop-Kreuzung und an der Martin-Luther-Straße zwischen Abzweig Schulstraße und Im Bruchfeld gezählt. Außerdem wurde auf der Bredenscheider Straße am Abzweig Lüggersegge eine leichte Unfallhäufung beobachtet. Drei Mal hatte es hier gekracht – in zwei Fällen wurden Personen leicht verletzt, bei einem Krad-Unfall gab es einen Schwerverletzten.

Jeweils nur Leichtverletzte

Auch die Unfälle in der Innenstadt gingen glimpflich aus. Bei den drei Unfällen auf der Reschop-Kreuzung gab es jeweils nur Leichtverletzte. Ebenso bei den drei Unfällen im weiteren Verlauf der Martin-Luther-Straße.

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Die vierte Stelle, die der Unfall­atlas hervorhebt, befindet sich zwischen Blankenstein und Witten – im Bereich der Pommeskurve wurden im Jahr 2019 vier Unfälle erfasst. Zwei Mal waren Motorräder beteiligt. Es gab auch hier jeweils nur Leichtverletzte.

Tiefstand bei der Zahl der Verunglückten

Grundsätzlich hat die Zahl der Verunglückten im Straßenverkehr nahezu wieder den Tiefststand von 2016 erreicht. Damals waren 149 Personen im Hattinger Straßenverkehr verletzt worden. 2019 waren es 150.

Unfallursache Ablenkung

Für 2019 meldete die Polizei in Hattingen 1663 Unfälle. Dabei wurden 150 Personen verletzt. Im Jahr 2018 und 2017 hatte es noch 1707 bzw. 1735 Unfälle gegeben und auch deutlich mehr Verletzte (206 und 188).

Die Polizei hatte bei der Präsentation ihrer Unfallstatistik für das vergangene Jahr vor allem auf die Gefahren durch Ablenkung hingewiesen. Immer wieder war es dadurch zu Zusammenstößen gekommen. Rasen ist dagegen oft nicht die Unfallursache.

Und obwohl die Polizei für das Kreisgebiet den zweitniedrigsten Wert seit 16 Jahren bei der Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen feststellte, sticht Hattingen in diesem Fall negativ heraus. Zwei der drei tödlichen Unfälle 2019 ereigneten sich in Hattingen, der letzte in Sprockhövel. Übrigens waren hier nicht die Stellen mit Unfallhäufungen betroffen.

Tödliche Unfälle des vergangenen Jahres

Ein 18-jähriger Motorradfahrer starb auf der Nierenhofer Straße in Richtung Velbert nach einem Überholmanöver. Der zweite tödliche Unfall betraf eine 81-jährige Fußgängerin, die auf dem Leinpfad von einer Radfahrerin bei einem Ausweichmanöver angefahren wurde. In Sprockhövel wurde eine 82-Jährige Fußgängerin in Haßlinghausen angefahren und starb.

In diesem Jahr starben in der direkten Nachbarschaft ein 19-jähriger Motorradfahrer aus Hattingen und sein 22-jähriger Beifahrer nach einer Party in Bochum-Linden.