Die Zahl der Anfragen sei riesig, sagen die Betriebe in Hattingen. Es können aber weniger Plätze belegt werden. Auch Dauercamper stehen Schlage.

„Wir haben Anfragen ohne Ende, der Bedarf ist riesig“, sagt Jutta Stolle, Inhaberin vom Campingplatz Ruhrbrücke. Das Problem ist nur: Sie bediene diese Anfragen nicht.

„Wegen der Corona-Pandemie belegen wir den Platz etwa ein Drittel weniger als vorher.“ Für den Campingplatz, den es seit 1959 gibt, habe die Stadt keine Auflagen erlassen: „Solange man die regelmäßige Brandschau besteht – da werden Abstände und Fluchtwege geprüft – sind auch die Abstände wegen Corona gesichert.“

Freiwillige Unterbelegung

Für die Unterbelegung habe sie sich also freiwillig, als reine Vorsichtsmaßnahme entschieden. „Ich bin seit 31 Jahren für die Sicherheit meiner Gäste verantwortlich – da spielt Geld nicht die oberste Rolle.“ Und trotz der verminderten Einnahmen habe Stolle kein Personal entlassen: „Unsere Mitarbeiter sind unsere treuesten Seelen, die sind auf ihre Einnahmen angewiesen – hier wird definitiv keiner entlassen.“

Auf dem Campingplatz „Freizeitdomizil Ruhrtal“ kann man zusätzlich auch in Blockhäusern und Mobilheimen wohnen, erzählt Christa Wetzel, die seit 2011 als Verwalterin des Platzes tätig ist. „Wir hatten hier bisher keinen einzigen Coronafall und natürlich soll das auch so bleiben.“

Das Freizeitdomizil Ruhrtal zwischen Tippel- und Isenbergstraße.
Das Freizeitdomizil Ruhrtal zwischen Tippel- und Isenbergstraße. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Überall hingen Aushänge, um die Urlauber auf den gebotenen Abstand von eineinhalb bis zwei Metern hinzuweisen, am Eingangsbereich gebe es außerdem Einzeichnungen und im Sanitärbereich sei auch das eine oder andere Waschbecken gesperrt, falls bei der Nutzung Abstände nicht eingehalten werden können, so Wetzel.

Viele Anfragen von Dauercampern

Sehr auffallend seien die vermehrten Anfragen von Dauercampern, die wenigstens ein Jahr auf dem Platz bleiben wollen: Die hätten sich sicherlich um 40 Prozent erhöht, meint Wetzel. „Die sagen mir dann oft, sie hätten Angst zu verreisen und auf ihrem eigenen Stück Campingplatz fühlten sie sich vor Corona sicherer als beispielsweise im Mietshaus.“

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Doch trotz dieser vermehrten Anfragen habe sie aktuell definitiv weniger Gäste als sonst um diese Zeit. „Ich besetzte den Platz auch nicht mehr so voll wie vorher, Wohnwagen an Wohnwagen, sondern achte auf die Abstände, alleine deshalb können nun weniger Gäste auf unseren Platz.“

Aber ihre Besucher seien sehr glücklich mit den Maßnahmen und hielten sich auch selbst an die Abstandsregeln. Und auch Wetzels Arbeitgeber habe kein Personal entlassen: „Das war hier zum Glück nie ein Thema, wir haben die Coronazeit bisher gut überbrückt.“