Hattingen. Bei den Kommunalwahlen können die Bürger in Hattingen ihre Stimme nur noch an 26 Standorten abgeben. Der Anteil der Briefwähler wird steigen.
Die Auswirkungen von Corona auf die Durchführung der Kommunalwahlen am 13. September sind erheblich. Aktuell ist das alles erst einmal ein Stresstest für die Verwaltung. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich auch für die Wählerinnen und Wähler einiges ändern wird.
So empfiehlt Barbara Vogelwiesche allen Bürgerinnen und Bürgern, genau in die Wahlbenachrichtigungen zu sehen, die vom 9. August an verschickt werden. Hauptgrund: „Für die Hälfte der rund 46.000 Wahlbeteiligten ändert sich das bisher gewohnte Wahllokal“, sagt die Leiterin des Fachbereichs Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik.
Altenheime und Krankenhäuser fallen als Wahllokale aus
Die Stadtverwaltung senkt die Zahl der Wahllokale von 51 auf 26. Grundsätzlich wird es in jedem der 23 Wahlbezirke im Stadtgebiet nur noch jeweils ein Wahllokal geben. Dazu kommen als Ausnahmen zwei weitere in Elfringhausen und eines in Holthausen, damit die Wahlen der Ortsbürgermeister ordnungsgemäß durchgeführt werden können.
„Das ist nicht anders zu machen“, erklärt Vogelwiesche. 51 Wahllokale könne die Stadt in diesem Jahr auf keinen Fall anbieten. „Altenheime und Krankenhäuser fallen wegen Corona aus. Und auch Gaststätten sind schwer zu bekommen.“
Fünf Wahlen stehen am 13. September an
Reagiert hat ihr Fachbereich auch schon auf eine zweite Entwicklung. Die Zahl der Briefwähler wird – auch wegen Corona – wohl spürbar steigen. „Wir gehen von einer Verdoppelung von 20 auf 40 Prozent der Wähler aus“, sagt Vogelwiesche. Entsprechend werde die Zahl der Briefwahlbezirke von 13 auf 23 angehoben. Und: Das Briefwahlbüro zieht vom Kleinen Sitzungssaal des Rathauses in die Turnhall an der Bismarckstraße um. Der Platz im Rathaus reiche hinten und vorne nicht, heißt es.
Kommunalwahl sind schon im Normalbetrieb die schwierigsten, weil umfangreichsten. Fünf Wahlen stehen am 13. September an. Ausgezählt werden ab 18 Uhr zunächst die Stimmen zur Wahl des Landrats, dann des Kreistages, des Bürgermeisters, des Stadtrates und zuletzt des Ruhrparlamentes. In vier Wahllokalen sind zudem noch die Voten zum Integrationsrat zu zählen.
Stadt spricht die Erstwähler direkt an
Wahlhelfer werden also dringender benötigt als sonst. Dass viele der bisherigen Helfer älter als 60 Jahre sind oder Vorerkrankungen haben, verschärft die Situation in Zeiten von Corona.
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Grund genug für die Leiterin der Kommunalwahl in Hattingen, die Erste Beigeordnete Christine Freynik, alle Erstwählerinnen und Erstwähler direkt anzusprechen. Ihren persönlichen Anschreiben mit der Bitte, das Stimmrecht wahrzunehmen, ist der Wunsch beigefügt, sich auch als Wahlhelfer zu engagieren.
Am 30. Juli entscheidet der Wahlausschuss
Politische Parteien und Bürgermeisterkandidaten können sich noch bis zum 27. Juli, 18 Uhr, als Bewerber für die Kommunalwahlen anmelden. Dann geht nichts mehr. Am 30. Juli entscheidet der Wahlausschuss abschließend über die Liste der Parteien und Kandidaten.