Hattingen. Zuschauer sitzen bei Comedy-Veranstaltung der Kleinen Affäre im Industriemuseum Henrichshütte im Liegestuhl. Wie diese Idee beim Publikum ankommt.
Patrick Salmen setzt sich an den Tisch, rückt das Mikro zurecht, streicht Notizblätter glatt. „Ich präsentiere ihnen heute Dinge, die ich persönlich für Humor halte. Das ist übrigens nicht immer das, was auch andere für Humor halten.“ Die Zuschauer dürfen sich auf einen „pfiffigen Abend“ unter dem Hochofen der Henrichshütte in Hattingen freuen. Comedy im Liegestuhl bietet die Kleine Affäre „außer Haus“ an diesem Abend zum ersten Mal.
Neben Patrick Salem treten Katinka Buddenkotte und Frank Goosen auf. Der Himmel hat sich bedrohlich zugezogen, vorsichtshalber bekommt jeder der fast 100 Besucher beim Eintritt in die ausverkaufte Veranstaltung der Reihe „Comedy im Liegestuhl“ ein Regencape.
Publikum genießt in Liegestühlen Comedy im Industriemuseum Hattingen
„Wenn Corona etwas gutes hervorgebracht hat, dann ist es die Tatsache, dass man sich etwas einfallen lassen muss.“ Museumsleiter Robert Laube klingt begeistert.
Kleine Affäre außer Haus
Dagmar Riecks (54), Andreas Riecks (56) und Claudia Bontkowski (50) finden „die Idee wirklich schön. Überhaupt die ganze Atmosphäre der Henrichshütte macht fast jede Veranstaltung besonders. Die Liegestühle sind auch eine lustige Idee“ – auch wenn das Wetter besser sein könnte. „Aber wir freuen uns, dass wir nach dem Lockdown wieder etwas unternehmen können. Wir machen auf jeden Fall das Beste draus.“
Frank Goosen, Patrick Salem und Katinka Buddenkotte überzeugen in Hattingen
Für das Trio ist der Abend zumindest teilweise eine echte Überraschung. „Patrick Salem kennen wir noch gar nicht. Aber wir hoffen, dass er lustig ist.“ Ist er. Normalerweise präsentiert er seine Kurzgeschichten in ganz Deutschland. Die Covid-19-Pandemie hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Ich habe meine Lesereise in den letzten Monaten wirklich sehr vermisst. In Hotels schlafe ich nämlich ganz gerne.“ Er berichtet unterhaltsam davon, wie es dazu kam, dass er sich morgens im Hotel mit einem Schnurren wecken ließ.
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Auch Katinka Buddenkotte und Frank Goosen bringen das Publikum gleichermaßen zum Lachen. Buddenkotte freut sich, die Zuschauer zu einer Weltpremiere begrüßen zu dürfen. Ihre neusten Geschichten stammen frisch aus der Druckerpresse. Darin geht es nicht nur um die Funktionsweise des Stoßlüftens, um Raumfeuchtigkeit und Klempnern. Auch den Umstand, dass sie ihre Tasche „Taschi“ vermenschlicht und ihre Nachbarn beobachtet, breitet sie vor den Besuchern aus und erntet viel Applaus.