Hattingen. Elf Jahre nach dem Bau saniert die Stadt Hattingen den ersten Kunstrasen in Niederwenigern. Die Sportfreunde zahlen für einen Extrawunsch.

Die Sportfreunde Niederwenigern waren die ersten, die in Hattingen einen Kunstrasenplatz bekommen haben. Die im Jahr 2009 fertiggestellte Spielfläche wird nun auch als erste saniert – die Kosten dieses ersten Austauschs übernimmt die Stadt. Die Sportfreunde beteiligen sich indes mit 11.000 Euro, weil sie ihren Kunstrasen mit einem Kork-Belag versehen wollen.

Die Arbeiten auf dem Glückauf-Sportplatz laufen. Große Teile des alten Kunstrasenfeldes sind bereits entfernt worden, bald soll der neue verlegt werden. „Es ist ein Monat Bauzeit vorgesehen“, sagt Carsten Schmalhaus vom Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau. 215.000 Euro sind im Etat der Stadt veranschlagt. Die Stadt übernimmt damit also die kompletten Kosten der ersten Sanierung.

Der nächste Austausch steht dann an der Kohlenstraße in Niederbonsfeld an

Das gilt auch für die kommenden ersten Sanierungen aller anderen Kunstrasenplätze. „Das ist eine Sache der Fairness und Gleichberechtigung“, sagt Theo Haske, Ratsmitglied und Ortsbürgermeister in Niederwenigern. Deshalb greife diese Vereinbarung auch bei allen anderen Kunstrasen-Vereinen.

Kleine Pufferzone fürs Spielfeld eingeplant

Die Fläche des Glückauf-Sportplatzes in Niederwenigern, die mit einem neuen Kunstrasen versehen wird, hat die Maße 104 x 68 Meter. Die Spielfläche beträgt 100 x 64 Meter. Um das Spielfeld brauche man noch eine kleine Pufferzone, erklärt Carsten Schmalhaus vom vom Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau.

Außerdem wird auch der Kunstrasen des Kleinfeldes ausgetauscht.

Die angestrebte Bauzeit von etwa einem Monat kann sich auch etwas verlängern. Denn beim Einstreuen der Sandschicht bedarf es eine längere Trockenzeit, in der es nicht regnen darf.

Der nächste Austausch steht dann in ein bis zwei Jahren an der Kohlenstraße in Niederbonsfeld an. Der ansässige SuS erhielt 2011 erstmals das künstliche Grün als Spielfläche. Nach zehn bis zwölf Jahren müsse ein solcher Platz ausgetauscht werden, sagt Carsten Schmalhaus. Das hänge aber auch von der Nutzungshäufigkeit ab.

Eine zweite Kunstrasen-Sanierung, die in Niederwenigern voraussichtlich um das Jahr 2030 anstehen wird, finanziert die Stadt Hattingen allerdings nicht mehr alleine. Der Verein wird sich mit zehn Prozent an den Kosten beteiligen müssen.

Finanzvorstand legt jedes Jahr den entsprechenden Betrag beiseite

„Unser Finanzvorstand legt jedes Jahr den entsprechenden Betrag beiseite. Wir sind also darauf vorbereitet“, sagt Manfred Lümmer, Abteilungsleiter der Senioren der Sportfreunde Niederwenigern. Auch alle anderen Hattinger Vereine müssen sich darauf vorbereiten.

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Dass die Sportfreunde sich trotz der Finanzierung der Stadt auch an der ersten Sanierung beteiligen, hat einen besonderen Grund: Der erste Kunstrasen wurde mit einem Granulat-Belag versehen, der aufgrund einer EU-Richtlinie inzwischen verboten ist, weil das Granulat Umweltschäden hervorruft. „Wir wollten aber nicht, dass nur Sand auf den Kunstrasen kommt, sondern einen angenehmeren Kork-Belag“, sagt Manfred Lümmer.

Deshalb habe man sich einige Kunstrasenmodelle angesehen und sich für eine etwas teurere, „aber eben auch hochwertigere Form entschieden“, so Lümmer. Das kostet etwa 11.000 Euro mehr. „Es hat lange gedauert und viele Gespräche gebraucht bis die Umbauarbeiten endlich losgehen konnten, aber jetzt sind wir froh, dass es bald einen neuen Kunstrasenplatz in Niederwenigern gibt“, sagt Ortsbürgermeister Theo Haske.