Hattingen. Die Corona-Krise wirkt sich weiter auf den Arbeitsmarkt aus - in Hattingen gibt's erneut mehr Arbeitslose. Die Agentur-Chefin erläutert die Lage
Der Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis steht auch dreieinhalb Monate nach
Beginn der Pandemie-Maßnahmen im Zeichen der Corona-Krise. Auch in Hattingen stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat erneut - um 20 auf nun 1855 Personen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Juni 2019 hatte die Quote noch bei nur 5,4 Prozent gelegen, insgesamt gab es in Hattingen damals 282 Arbeitslose weniger.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Arbeitsmarkt haben sich abgeschwächt
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie-Maßnahmen auf den Arbeitsmarkt in Hattingen und im Ennepe-Ruhr-Kreis insgesamt haben sich aber abgeschwächt", so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, die auch für die Geschäftsstelle im Henrichspark verantwortlich ist. Weiterhin allerdings fänden nur wenige Arbeitslose eine neue Beschäftigung. "Zumindest ist aber auch hier eine langsame Besserung zu erkennen“, so Heck.
Nach Einschätzung der Arbeitsagentur dürfte die Kurzarbeit dabei ihren Höhepunkt erreicht haben. "Jetzt geht es nicht mehr um die Masse der Anzeigen, sondern um die schnelle und zuverlässige Abrechnung und Auszahlung. Wie viele Betriebe mit welcher Zahl an Beschäftigten Kurzarbeit durchgeführt haben, werden wir erst im übernächsten Monat wissen“, so Heck. Denn erst nach Ablauf von drei Monaten kann diese ermittelt werden, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums Kurzarbeit abrechnen.
Kräftenachfrage leicht gestiegen
Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Kräftebedarf haben sich laut Arbeitsagentur abgeschwächt. In Hattingen etwa stieg der Bestand an Arbeitsstellen im Juni um 26 Stellen auf 144. Arbeitgeber meldeten im Juni dabei 40 neue Arbeitsstellen, elf weniger als noch vor einem Jahr, als es insgesamt 226 offene Stellen gab.
Was die Gesamteinschätzung des heimischen Arbeitsmarktes betrifft, so ist Agenturchefin Heck mit einer Prognose nicht nur deshalb vorsichtig: „Von Normalität am Arbeitsmarkt sind wir noch weit entfernt. Kurzfristig ist leider nicht mit positiven Nachrichten vom Arbeitsmarkt zu rechnen.“