Hattingen. Der 25. “Tag der Architektur“ nimmt nachhaltiges Bauen in den Blick. Was die Architekten Peter und Arne Thorben Damm aus Hattingen dazu sagen:
"Ressource Architektur" lautet das Motto des diesjährigen "Tags der Architektur" am 20./21. Juni, mit dem in der Bevölkerung der Blick für nachhaltige Baukunst geschärft werden soll. Ein zunehmend wichtiger werdendes Thema, finden die Hattinger Architekten Peter M. H. und Arne Thorben Damm.
Gebäude mit Blick auf eine lange Lebensdauer und -nutzung planen
„Architektur ist ja viel mehr als das Entwerfen und Bauen von Gebäuden“, betont das Vater-Sohn-Gespann von RDS Partner an der Schleusenstraße 5. Gerade in den letzten Jahren sei angesichts endlicher Rohstoff-Ressourcen ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser besonderen Art von Kunst immer stärker in den Fokus gerückt. „Nachhaltig zu bauen“, so Peter M. H. Damm, „bedeutet dabei vor allem, Gebäude mit Blick auf eine lange Lebensdauer und -nutzung zu planen.“
Nicht nur Aspekte wie die Baukosten oder den aktuellen Energieverbrauch von Bauwerken gelte es schließlich bei ressourcenschonender Architektur zu berücksichtigen, sondern vor allem die energetische Bilanz der Gesamtlebenszeit eines Gebäudes. „Und dabei bringen Architekten als schier unerschöpfliche Ressource ihre Kreativität ein“, ergänzt Arne Thorben Damm.
Bestandsbauten aktuellen Anforderungen anpassen
Gute Architektur sei dabei eine, die Bestandsbauten aktuellen Anforderungen anpasse. Für Bürogebäude zum Beispiel, sagen die Damms, werde es nach Corona angesichts von Homeoffice vermutlich weniger starken Bedarf geben, da müsse man teils sicher über Neunutzungen nachdenken. „Gerade die aktuelle Corona-Krise, bei der viele Menschen viel mehr Zeit als sonst zu Hause verbringen, verdeutlicht uns allen dabei ja auch ganz persönlich, wie wichtig gute Architektur für unser Leben ist“, sagt Peter M. H. Damm.
Ihre Heimatstadt Hattingen sehen er und sein Sohn Arne Thorben architektonisch allerdings „im Kern ganz gut aufgestellt". So etwa heben sie die Sanierung der HWG-Bauten in der Südstadt als Beispiel einer gelungenen Weiterentwicklung von Lebensräumen hervor. Auch die Damms selbst haben in Hattingen hierzu Beiträge geleistet und unter anderem mehrere Fachwerkbauten in der Altstadt mit zeitgemäßen Anbauten in Stahl und Glas ergänzt. Umsichtig auch haben sie die Technik-Räume, derer es für die heutige Nutzung des Alten Rathauses bedarf, statt ins historische Gebäude unter den vorgelagerten Untermarkt gelegt. Und am Ufer der Ruhr hat Peter M. H. Damm vor knapp 30 Jahren ein über 200 Jahre altes, denkmalgeschütztes Gebäude aufwändig saniert. Heute dient dieses RDS Partner als Ateliergebäude.
Für alle gut, wenn es mehr gute Architektur gäbe
Die vielfältigen Potenziale bestehender Bausubstanz zu nutzen als Grundlage für neue, identitätsstiftende, lebenswerte und lebendige Räume: Dies sehen Peter M. H. und Arne Thorben Damm dabei als die eine wichtige Aufgabe heutiger Architektur. Die andere? Man könne Neubauten auch schon so planen, dass diese später wechselnden Bedürfnissen und Anforderungen angepasst werden können, betonen die Damms. Zum Beispiel das mehrgeschossige Einfamilienhaus für junge Familien, bei dem eine spätere Nachrüstung mit einem Aufzug bereits mitgedacht wird. Oder das Krankenhaus, in dem aktuell als Pflegebereich für Patienten genutzte Flächen in einigen Jahren zu Untersuchungs- und Behandlungsbereichen hergerichtet werden können, wie Peter M. H. und Arne Thorben Damm es seit Jahren bei ihren Planungen bundesweiter Bauten von Krankenhäusern und im Gesundheitswesen umsetzen. Wohl wissend: Die "Ressource Architektur" bietet vielfältige Möglichkeiten.
Es sei zu begrüßen, wenn sich auch eine Gesellschaft damit befasse, so die Damms. Denn: "Es wäre schließlich für uns alle gut, wenn es mehr gute Architektur gäbe."
Der "Tag der Architektur"
Zum 25. Mal findet an diesem Wochenende, 20./21. Juni, der "Tag der Architektur" in Nordrhein-Westfalen statt - wegen der Corona-Pandemie erstmals rein virtuell.
180 Architekturprojekte in 100 Städten und Gemeinden des Landes werden insgesamt vorgestellt, in diesem Jahr indes keines aus Hattingen.
Detaillierte Informationen: www.aknw.de