Hattingen. .
Einen großen Umbau erlebte das Alte Rathaus Anfang der 1990er Jahre. 1993 wurde es wieder eröffnet. Das Hattinger Architektenbüro RDS Partner hatte mit seinem Entwurf überzeugt und gab dem Gebäude größere Flächen und einen neuen Keller.
Architekt Peter Damm erinnert sich: „Das Haus war früher dunkel und zugebaut. Das Gegenteil von dem, wie es jetzt ist.“ Er beschreibt die Holzstiege, die nach oben führte und die engen Räume. „Es hatte nichts von den Helligkeit und Freundlichkeit von heute.“
Vieles wurde verändert, dabei aber immer Wert darauf gelegt, Altes im Sinne des Denkmalschutzes zu erhalten. Doch man sollte sehen, was alt und was neu war. „Die Leute haben zum Beispiel gefragt, warum die Treppe aus Stahl sein musste und ob wir nicht noch ein paar alte Eichenbalken übrig hatten“, lacht Damm.
Auch statisch hat sich viel verändert. „Fachwerk kann solche Eingriffe viel besser verkraften als moderne Bauten“, weiß der Architekt. So waren auch im Alten Rathaus nicht alle Eichenbalken gut erhalten. „Man wundert sich, dass das alles noch steht“, überlegt Peter Damm. Dennoch stand das Projekt kurzzeitig auf wackeligen Füßen – zeitweise drohte sogar Einsturzgefahr, weil die Bausubstanz im ersten Obergeschoss viel schlechter als angenommen war. Einige Stahlträger sichern die altersschwache Decke.
Unterirdisch wuchs das Haus sogar. Denn Ziel war es, die beiden Obergeschosse von Nebenräumen frei zu halten. So wurden Technik und WC-Anlagen unter die Erde gebaut. „Das Loch, das dafür gegraben werden musste, betraf natürlich auch die Nachbarn. Beim Metzger schauten sie damals immer aus dem Fenster“, erinnert sich Peter Damm. Der Umbau kostete insgesamt zwei Millionen Deutsche Mark. Weiterführende Ideen der Architekten, wie ein Turmanbau mit einem gläsernen Aufzug oder eine im Untermarkt hydraulisch versenkbare Bühne, setzten sich nicht durch.