Hattingen. 130 Milliarden Euro macht die Bundesregierung für zwei Jahre locker. Die WAZ hat in Hattingen nachfragt: Was halten Sie vom Konjunkturprogramm?

Das Konjunkturpaket ist beschlossen, die für viele wichtigsten Punkte sind die Mehrwertsteuer-Reduzierung sowie der einmalige Bonus von 300 Euro pro Kind. Die WAZ hat nachgefragt: Was halten die Hattinger von den Maßnahmen?

Die Bonuszahlung wird weitestgehend positiv aufgenommen. „Das Geld hilft uns schon“, sagt Katrin Kunze. „Dafür sind wir dankbar. Wir werden es zur Seite legen. Es kann viel passieren, denn man weiß ja nicht was noch kommt.“

Spielzeug und Bekleidung: „Die 300 Euro werden also sofort wieder investiert“

300 Euro pro Kind gibt es im Rahmen des Konjunkturpakets der schwarz-roten Koalition für Familien.
300 Euro pro Kind gibt es im Rahmen des Konjunkturpakets der schwarz-roten Koalition für Familien. © dpa | Arne Dedert

Charlotte Döppers begrüßt die Entscheidung ebenfalls. „Über unverhofftes Geld freut man sich ja immer“, sagt sie. „Der Sommer steht in den Startlöchern und dafür brauchen wir noch Sommerspielzeug und Bekleidung, die 300 Euro werden also sofort wieder investiert.“ Noch hoffe die Familie darauf, dass der Sommer-Camping-Urlaub in Frankreich stattfinden kann, doch sollte es nicht dazu kommen, würde das Geld auch für einen Wochenendausflug in Deutschland genutzt werden, sagt sie.

Die reduzierte Mehrwertsteuer, die ein halbes Jahr lang um drei Prozentpunkte bzw. beim niedrigeren Satz um zwei Prozentpunkte gesenkt wird, sehen die Hattinger kritischer. „Ich glaube nicht, dass sich das großartig bemerkbar machen wird. Davon werde ich persönlich nicht wirklich profitieren“, erklärt Hein Brinckers.

„Ich werde mir kein Auto kaufen, gerade in der aktuellen Zeit nicht“

Ulrich Kier hingegen hofft, dass ein paar Euro mehr im Portemonnaie bleiben werden, doch größere Ausgaben plane er deshalb nicht. „Ich werde mir deswegen jetzt kein Auto kaufen, gerade in der aktuellen Zeit nicht“, sagt Kier.

In der Gastronomie wird das Konjunkturpaket als positives Zeichen aufgefasst. „Es ist gut, dass etwas getan wird“, sagt Heinz Bruns, Betreiber des Hauses Kemnade. „Ansonsten würde ich aber auch schwarz sehen für viele Gastro­nomen.“

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Zudem gibt es den Beschluss der Regierung, dass Restaurants ein Jahr lang nicht mehr 19 Prozent, sondern nur noch sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlen müssen. Ob auch dieser weiter abgesenkt wird, weiß Bruns noch nicht. „Ich bin deshalb jetzt ein wenig verwirrt, aber wir warten einmal ab“, sagt er. Positiv bewertet der Gastronom, dass Ausbildungen durch das Paket unterstützt werden.