Hattingen. Die Zahl der Patienten mit Schlaganfällen im EvK Hattingen sinkt. Der Leiter der Station vermutet dahinter die Angst vor einer Corona-Ansteckung.
„Zeit ist Hirn.“ So kurz und knapp beschreiben Ärzte die Botschaft, auf dem schnellsten Weg die Nummer 112 zu wählen, wenn Anzeichen eines Schlaganfalls auftreten. Am 10. Mai ist der Tag des Schlaganfalls, mit dem bundesweit an die Krankheit erinnert wird, bei der jede Minute zählt.
Weniger Patienten melden sich - aus Angst vor Corona
„Besonders jetzt in der Coronazeit, lassen sich viele nicht mehr in ein Krankenhaus einweisen aus Angst, sich mit Corona anzustecken“, sagt Dr. Nikola Popovic, der im Evangelischen Krankenhaus die Schlaganfallabteilung leitet. Das könne man an den rückläufigen Zahlen ablesen. Aber er versichert, dass vom Krankenhaus aus alles getan wird, um Patienten und Personal vor dem Virus zu schützen.
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Immer wieder reagieren Bürger zu spät, holen nicht rechtzeitig ärztliche Hilfe, wenn sie plötzlich Sprachstörungen, schweren Schwindel, einen schiefen Mundwinkel oder eine Gangunsicherheit haben. „Was alleine kommt, geht auch wieder alleine.“ Diese Argumente, wenn man sich viel zu spät in ärztliche Behandlung begibt, kennt der Arzt. Aber diese Einstellung sei fatal.
Chancen auf Heilung steigen bei früher Hilfe
„Gerade, wenn Menschen sofort kommen, wenn sie Anzeichen eines Schlaganfalls bemerken, sind die Chancen hoch, dass man zur Wiederherstellung oder Verbesserung des Gesundheitszustandes gute Ergebnisse erzielt“, betont der Schlaganfallexperte. Zwei Methoden können in einem bestimmten Zeitfenster nach einem Schlaganfall angewendet werden. „Das ist zum einen die mechanische Entfernung des Blutgerinnsels und die Auflösung des Blutgerinnsels mit Hilfe einer Infusion.“
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Das A und O für eine Verbesserung oder Heilung der Erkrankung ist immer, das sehr schnelle Aufsuchen des Krankenhauses. „Es gibt auch in diesen Coronazeiten keine Probleme mit der Behandlung. Wir tragen alle Schutzkleidung, Mundschutz, wir können sofort einen Abstrich machen. Die Patienten brauchen wirklich keine Angst zu haben, sich anzustecken“, betont der Leiter der Schlaganfallstation.