Hattingen. . In Hattingern erläutern Mediziner, warum es für Betroffene so wichtig ist, sich nach einem Schlaganfall rasch in die Neurologie zu begeben.
Bei einem Schlaganfall ist nur eins wichtig: „Die Nummer 112 wählen und sofort in die Neurologie fahren.“ Das ist die wichtigste Nachricht, die der Chef der Neurologie des Evangelischen Krankenhauses (EvK), Min-Suk Yoon, rund 80 Zuhörern mit auf den Weg gibt. Die sind ins evangelische Gemeindehaus an der Augustastraße gekommen, zur Veranstaltung „Wissenswertes über den Schlaganfall“.
Yoon hat eine Botschaft, die er unter die Bürger bringen will: Sie müssen wissen, was bei einem Schlaganfall zu tun ist. „Leider warten immer noch viel zu viele Betroffene und Angehörige zu lange, es vergeht wertvolle Zeit.“ Oft lassen sich schwerwiegende Folgen vermeiden, wenn unverzüglich der Krankenwagen unter der Nummer 112 gerufen wird. Denn wenn die Behandlung kurze Zeit nach einem Schlaganfall beginnt, können wirksamere Medikamente eingesetzt werden, die später nicht mehr anwendbar sind.
Bei Verdacht auf Schlaganfall niemals abwarten
Yoon: „Die erste Kernnachricht ist, schnell in die Neurologie zu kommen, niemals abzuwarten.“ Die zweite: Bestimmte Patienten mit einem Schlaganfall profitieren von einer kardiologischen Therapie. Die dritte: Die moderne Bildgebung zeigt die zu rettenden Gewebe an.
Aus dem Grunde waren auch Mediziner dieser Fachgebiete anwesend, schilderten, welche Schritte man unternehmen muss, damit nach einem Schlaganfall möglichst wenig gesundheitliche Langzeitfolgen für den Patienten auftreten.
Neurologe Nikola Popovic leitet im EvK die Stroke Unit. Kardiologe und Internist Magnus Prull ist Spezialist im Bochumer Augusta Krankenhaus, er vertrat Andreas Tromm, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im EvK, mit dem er eng zusammenarbeitetet. Radiologe Kohnen von der Gemeinschaftspraxis Ranov sprach über moderne Bildgebung. Feuerwehrchef Tomas Stanke schilderte die Benachrichtigungskette aus Sicht der Feuerwehr. Auch Betroffene waren vor Ort.
Fragen am Telefon genau beantworten
Bärbel Henke, Krankenschwester in der Neurologie, appellierte an Betroffene, Fragen der Feuerwehr am Telefon nicht als Stressfaktor zu sehen. „Je genauer Fragen beantwortet werden, desto schneller kann die Kette der Hilfeleistungen in Gang gesetzt werden – noch bevor der Patient das Krankenhaus erreicht.“
Die nächste Veranstaltung ist am 6. Oktober an gleicher Stelle: „Neue Entwicklungen in der Neurologie“.