Hattingen. Anwohner bemängeln den Zustand der Straße in Hattingen. Sie drohe abzurutschen. Straßen.NRW erklärt, warum schnelles Handeln nicht möglich ist.
Für den Hattinger Marcus Weghaus sind die Mängel an der Feller- bzw. Felderbachstraße in Elfringhausen ein Ärgernis. Die zuständige Behörde, Straßen.NRW, fordert er zum Handeln auf. Die erklärt, was daran problematisch ist. Konkret geht es Weghaus um Beschwerden in drei Bereichen. An einer Stelle drohe sogar, dass die Straße abrutscht.
Amphibientunnel notdürftig abgestützt
Zum einen der Amphibientunnel an der Felderbachstraße, Ecke Laakerweg; der sei in einem „erbärmlichen Zustand“. Auf Nachfrage der WAZ bestätigt Andreas Berg der Regionalniederlassung Südwestfalen von Straßen.NRW den schlechten Zustand des Bauwerks. Betonformteile, die als Bewehrung dienen, sind gebrochen. Notdürftig werden diese Steine nun durch Holz abgestützt, damit sie nicht in den schmalen Weg abstürzen, der Amphibien unterhalb der Straßen entlang führen soll.
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Weghaus ist Landschaftsarchitekt und hat sich und seine Expertise angeboten, um den Tunnel in Eigenregie zu reparieren. Dieses Angebot darf Straßen.NRW aus rechtlichen Gründen jedoch nicht annehmen. Als öffentliche Verwaltung muss der Landesbetrieb solche Maßnahmen ausschrieben. „Wir werden bald einen Gutachter beauftragen, der ermittelt, wie die Einrichtung nach neuestem Stand hergestellt werden kann“, erklärt Berg den ersten Schritt.
Pandemie und Priorität
Aktuell seien die Arbeiten nicht so flexibel möglich wegen der Pandemie, weshalb Gregor Hürther von Straßen.NRW den Zeitrahmen für die Baumaßnahmen an der Böschung nicht genau bestimmen kann. Außerdem habe die L924 nicht die höchste Priorität was Baumaßnahmen angeht, da dort kaum Verkehr herrsche.
Alle fünf Jahre werden die Daten zum durchschnittlichen Verkehrsaufkommen erhoben. Die noch aktuellen sind jetzt fünf Jahre alt. Nach denen wird die L924 täglich im Durchschnitt von 1500 Autos befahren.
Der Amphibientunnel sei mindestens schon 20 Jahre alt, schätzt er. „Die Marschrichtung“, also was konkret an der Schutzeinrichtung gemacht werden wird, ergebe sich aus dem Gutachten. Deshalb können auch noch keine Kosten abgeschätzt werden.
Sperrung seit mehreren Monaten
Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Missstand; auch hier kann Straßen.NRW noch keine Angaben zu den Kosten machen. Es geht um einen wenige Meter langen Straßenabschnitt an der Fellerstraße, der in Fahrtrichtung Nierenhof seit mehreren Monaten abgesperrt ist. Hier droht die Straße an der Böschung abzurutschen.
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Die Regionalniederlassung Niederrhein ist verantwortlich für diesen Teil der L924. Zwar sei der Bereich ins interne Bauprogramm aufgenommen, aber „die Absperrung wird noch etwas bleiben“, so Gregor Hürther. Das Ganze sei eine „umfangreiche Sache“, die untersucht werden müsse. Schon mehrfach habe die Straßenmeisterei Velbert in diesem Bereich arbeiten müssen.
Die WAZ berichtete schon 2014 von einer Erneuerung der Befestigung auf einer Strecke von 25 Metern an der Fellerstraße. Hürther schätzt, dass im dritten oder vierten Quartal 2021 mit Bauarbeiten begonnen werden könne. Zuerst müsse aber die Planung beginnen, darunter fällt auch die Abstimmung mit dem Wasserverband, da unterhalb der Straße der Bach verläuft.
Entwässerung ist verstopft
Drittens bemängelt Weghaus verstopfte Entwässerungseinrichtungen entlang der L924, die nicht gereinigt würden. Hierzu erklärt Berg: „Die Reinigung der Entwässerungseinrichtungen erfolgt nach einem Standardleistungskatalog. Das bedeutet, dass die Abläufe alle zwei Jahre gereinigt werden.“ Turnusmäßig ziehen Mitarbeiter die Körbe aus den Schachtabläufen und reinigen diese. Nach starken Unwettern würden die Körbe schnell wieder verstopfen, deswegen rücken im Rahmen der personellen Möglichkeiten auch nach starken Regenfällen Mitarbeiter aus, um das Ablaufen des Wassers zu gewährleisten.