Hattingen. Für den Garten sind nicht alle Bäume geeignet. Was beim Pflanzen zu beachten ist, erklärt Gartenbauer Dirk Sondermann aus Hattingen.

Einen Baum pflanzen, das sei etwas Besonderes, findet Dirk Sondermann. Gerne zitiert der studierte Theologe dann Martin Luther: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Gepflanzt und gepflegt, kann ein Baum über Jahrzehnte das Bild des Gartens prägen. Sondermann findet deshalb, dass die Entscheidung für einen Baum wohl überlegt sein sollte. Und: „Einen Baum sollte man nicht im Supermarkt kaufen, sondern am besten in einer Baumschule.“ Dort gebe es eine gute Beratung und gute Qualität.

Kleinwüchsige Obstbäume geeignet

Vor dem Kauf müsse der angehende Hobbygärtner überlegen, wo der Baum stehen soll. Wie viel Platz wird er dort zum Wachsen haben? Wie sind die Lichtverhältnisse an dieser Stelle und wie ist der Boden beschaffen? Anhand dieser Faktoren kann die Entscheidung für das neue Gartengehölz fallen.

Auch interessant

Besonders beliebt seien kleinwüchsige Obstsorten. „Auch für Kinder ist das eine prima Sache. Sie erleben dann gleich, wo Äpfel, Kirschen und Birnen eigentlich herkommen“, so der Gartenbauer. Etwa zwei, drei Jahre – je nach Größe des gepflanzten Baums – dauere es, bis der Baum das erste Mal Früchte trage. Wenn er blüht, ist das ein gutes Zeichen. Denn aus der Blüte entsteht später die Frucht.

Pflanzzeit und Stütze für Bäume

Optimal sei das Frühjahr, um Bäume zu pflanzen. Wichtig sei, die jungen Gehölze durch einen Pfahl zu unterstützen, den man neben das Bäumchen in die Erde treibt, um den Baum dort anzubinden. Frisch gepflanzte Bäume brauchen Jahre bis sie ausreichend Wurzeln ausgebildet haben, um starken Winden zu trotzen. Der Pfahl ist wie ein Anker, der Schutz und Halt bietet.

Dirk Sondermann betreibt in Hattingen ein Gartenbau-Unternehmen.
Dirk Sondermann betreibt in Hattingen ein Gartenbau-Unternehmen. © Fischer / FUNKE Foto Services | Fischer

Auch nach dem Anwurzeln will ein Obstbaum gepflegt werden; und zwar jedes Jahr zum Frühjahr hin. Dann müssen die Äste beschnitten werden, damit nicht zu viele Blüten ausgebildet werden. So bildet der Baum weniger Fruchtansatz aus und die einzelnen Früchte werden größer und reifen besser.

Heimische Gehölze statt Exoten

Dirk Sondermann plädiert für heimische Gehölze, da die auch die heimische Tierwelt unterstützen. „Mit Magnolien und Rhododendron können unsere meisten Insekten und Vögel nicht viel anfangen“, weiß der Experte. Auch die Hoffnung einiger Hobbygärtner angesichts des Klimawandels, auch Pflanzen aus dem Süden ganzjährig im Garten gedeihen lassen zu können, muss der Gartenbauer zerstören. Noch sei es bloß eine Idee, etwa den Oleander in den heimischen Garten zu setzen. In der Praxis sei das noch nicht umsetzbar, höchstens als Kübelpflanze, die man bei Frost nach drinnen holen kann.

Außerdem rät er davon ab, Straßenbäume – etwa Eschen oder Buchen – im Garten zu pflanzen. „Die werden viel zu groß und können sich in den oftmals recht kleinen Gärten nicht entfalten.“