Hattingen. Seit Jahren hängt die Reparatur der maroden Zufahrtsstraße zum Industriemuseum in der Warteschleife. So soll jetzt eine Übergangslösung aussehen.
Die Fahrbahn der Werksstraße vom Kreisverkehr bis zur Tennisanlage soll nun doch zügig saniert werden. Der ohnehin katastrophale Zustand hat sich nach der Winterperiode noch einmal verschlechtert.
Erhebliche Unebenheiten, Rissbildungen und Substanzverluste listet die Bauverwaltung als gravierende Mängel auf. Das soll sich nun "zeitnah" ändern.
Werksstraße wird als Umleitungsstrecke dringend gebraucht
"Für die Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht müssen die größten Schäden nach der Frost-/Tauperiode und auch im weiteren Jahresverlauf mit einem erheblichen Aufwand von den Stadtbetrieben abgesichert und behoben werden", heißt es in einer Verwaltungsvorlage für die Politik. Der aktuelle Zustand könne durch provisorisches Schlaglochstopfen mit Kaltasphalt nicht mehr verbessert werden.
Zudem soll in den nächsten Jahren die Erneuerung der Straße Am Büchsenschütz im Vollausbau erfolgen. Während dieser Zeit wird die Werksstraße als Umleitungsstrecke dringend gebraucht. Ihr aktueller Zustand werde einer solchen zusätzlichen Belastung nicht standhalten und zwangsläufig versagen, meint die Bauverwaltung.
Fahrbahnertüchtigung in Asphaltbauweise kostet 250.000 Euro
Da die Werksstraße im Anschluss an den Büchsenschütz ebenfalls saniert werden soll, wird nun vorgeschlagen, die Straße zunächst durch eine "Fahrbahnertüchtigung in Asphaltbauweise" mit einer Lebensdauer von etwa acht Jahren zu erhalten.
Die geschätzten Kosten liegen bei rund 250.000 Euro und sollen aus bereits etatisierten Mitteln des Haushalts 2020 bezahlt werden.
Sanierung war nicht vor 2024 geplant
Was jetzt als Übergangslösung sehr schnell in Angriff genommen werden soll, hängt seit Jahren in der Warteschleife. Knapp 1,2 Millionen Euro hatte die Stadt im Jahr 2018 in die Sanierung kommunaler Straße investiert – so viel wie nie zuvor. Doch auch da war die marode Fahrbahn zwischen Kreisverkehr und Tennisanlage nicht dabei.
"Die Werksstraße bleibt auf Jahre eine Schlaglochpiste" titelte die WAZ dann im Dezember 2019. Nicht vor 2024 solle die Vollsanierung der Zufahrtsstraße zum Industriemuseum durchgeführt werden. Bis 2023 seien zunächst sechs andere Straßen dran.
"In den Schlaglöchern verschwinden ganze Autos"
In den Schlaglöchern würden inzwischen ganze Autos verschwinden, hatte der FDP-Stadtverordnete Marc Bartrina seinerzeit mit einem Augenzwinkern kritisiert. Doch der politische Hilferuf blieb wie alle vorherigen vergeblich.
Daran änderte sich auch Anfang März 2020 nichts, als sich ein Jogger auf der Werksstraße verletzte. Die Stadt blieb bei ihrem Zeitplan, die Straße nicht vor 2024 zu sanieren, schlug nun aber zum Schutz vor Unfällen eine Sperrung oder Teilsperrung vor.
Anfang März war noch von einer Sperrung die Rede
"Die ständige Asphalt-Flickerei hilft ja nicht wirklich", sagte damals Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger. Eine Sperrung oder Teilsperrung der Werksstraße in jenem Abschnitt würden als mögliche Optionen nun geprüft.
Vier Wochen später war man offenbar weiter. Die Vorlage der Stadtverwaltung für die jetzt bevorzugte ebenso schnelle wie im wahren Wortsinn tragfähige Übergangslösung stammt vom 3. April.
Millionen für Dahlhauser Straße und Regerstraße
2020 will die Bauverwaltung auch die Straßen vor der Bildungsstätte Welper und Am Rosenberg für 420.000 und 665.000 Euro komplett sanieren. Im Jahr 2021 sollen die Tippelstraße und die Rathenaustraße für jeweils eine Million Euro auf den neusten Stand gebracht werden.
Richtig teuer wird es dann in den Jahren 2022 und 2023. Dann soll der Vollausbau an der Dahlhauser Straße von der Regerstraße bis zur Stadtgrenze für 3,8 Millionen sowie Am Büchsenschütz von der Werksstraße bis zur Brandstraße für 4,2 Millionen Euro durchgeführt werden.