Hattingen. Die Werksstraße in Hattingen ist eine Schlaglochpiste. Saniert wird sie nicht vor 2024. Jetzt wird über eine Sperrung statt Baustelle diskutiert.
Die Werksstraße befindet sich seit Jahren in einem desolaten Zustand, Schlaglöcher reihen sich aneinander. Vor wenigen Tagen verletzte sich dort, laut Zeugenaussage, ein Jogger. Die Stadt will die Straße sanieren, allerdings wird dies wohl nicht vor 2024 passieren. Nun berät die Stadt über eine Sperrung als mögliche kurzfristige Lösung.
Sperrung oder Teilsperrung gegen Unfälle
„Aktuell wird diskutiert, was kurzfristig gemacht werden kann, um die Unfallgefahr zu verringern“, sagt Thomas Griesohn-Pflieger, Pressesprecher der Stadt Hattingen. „Die ständige Asphalt-Flickerei hilft ja nicht wirklich. Eine Sperrung und Teilsperrung der Werksstraße vom Kreisverkehr bis zum Tennisplatz sind Optionen, die nun geprüft werden.“
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Michael Thiemann, der seit 30 Jahren in einem Unternehmen an der Werksstraße arbeitet und die Folgen des Jogger-Unfalls mitbekam, ist der Zustand der Straße seit Jahren ein Dorn im Auge. „So geht es nicht weiter“, sagt er. „Ich habe einfach mal die Tiefe der Schlaglöcher gemessen, teilweise sind die bis zu 25 Zentimeter tief. Auf der Straßen liegen außerdem Steine mit einem Durchmesser bis zu fünf Zentimetern, die durch die Luft gewirbelt werden, wenn Autos oder LKWs vorbeifahren. Fahrende und parkende Autos werden regelmäßig beschädigt und für Fußgänger steht eine deutliche Verletzungsgefahr durch den Steinschlag.“
Sanierung nicht vor 2024
Langfristig soll die Straße natürlich saniert werden, so Griesohn-Pflieger. Zur Zeit werde eine Entwurfsplanung vorbereitet, die im Sommer in den politischen Gremien beraten werden soll. erklärt er. Aber selbst eine rasche Befürwortung der Pläne durch die Politik, führe nicht zu einer schnellen Umsetzung. Die werde noch Jahre dauern. Es müsse Geld bereitgestellt werden und die Sanierung müsse europaweit ausgeschrieben werden. Ein realistischer Sanierungszeitpunkt für die Werksstraße sei erst das Jahr 2024.
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Die Sanierung wird dann sehr aufwändig und teuer. Zunächst sollen deshalb kleinere Projekte verwirklicht werden – die Straßen vor der Bildungsstätte Welper und Am Rosenberg. Die Millionenprojekte, wie an der Werksstraße, stehen danach auf dem Plan.
Schrittgeschwindigkeit statt Tempo-30-Zone
Eine Straße in einem solchen katastrophalen Zustand, habe er noch nirgendwo gesehen, ärgert sich unterdessen Michael Thiemann. Häufig habe er Beinaheunfälle mitbekommen, bei denen vor allem Zweiräder, also Fahrer mit Fahrrad oder Roller, in Schwierigkeiten geraten seien. Er verstehe nicht, weshalb die Straße eine Tempo-30-Zone sei. „Man kann doch maximal Schrittgeschwindigkeit fahren“, betont der 51-jährige Hattinger. „Sollte ein Roller mit 30 km/h hier her fahren und ein Schlagloch erwischen, fliegt der Fahrer aber über sein Lenkrad.“
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Eine Teil- oder Vollsperrung der Straße hält Thiemann jedoch für schwierig, denn die ansässigen Firmen müssen angeliefert werden. „Es muss jetzt gehandelt werden. Der Zustand der Straße ist seit Jahren bekannt, Vertröstungen kann ich nicht mehr verstehen und akzeptieren.“