Hattingen. Vogelkundler Thomas Griesohn-Pflieger empfiehlt den idyllischen Park in Hattingen als Ziel für Tierfreunde. Zu hören sind nicht nur Blaumeisen.

Vieles ist in diesen Coronazeiten nicht erlaubt. Aber einen Spaziergang vor Ostern darf man – mit Abstand zu anderen - genießen. Vogelkundler und Naturschützer Thomas Griesohn-Pflieger möchte die Menschen in den Gethmannschen Garten in Blankenstein entführen.

Los geht es in direkter Nähe der Burg, in der Straße Zu den sieben Hämmern 10. "Schon vom Parkplatz aus kann man am frühen Vormittag um neun Uhr die ersten Vogelstimmen hören", freut sich der Naturkundler. "Blaumeisen begrüßen uns mit ihrem unverkennbaren Gesang. Eine kurze, hell klingende Strophe zi zier zirr klingt aus der Salweide."

"Die Vögel hier sind es gewohnt, angeschaut zu werden"

Griesohn-Pflieger schätzt den Rundweg auf ein bis anderthalb Kilometer. "Wenn man schnell geht, ist man in einer Viertelstunde durch", sagt er. Aber wer will in diesen Sonnentagen schon schnell durch die Natur laufen. Da ist eher Riechen, Sehen, Hören und Genießen angesagt. Man nimmt die kleine Steigung und läuft zwischen Spielplatz und Mauer in den Gethmannschen Garten.

"Er ist immer ein gutes Ziel für Naturfreunde, weil er leicht zu begehen ist, viele Ausblicke bietet und nebenbei wegen seiner Vielfalt der Strukturen ein vergleichsweise reiches Vogelleben bietet. Die Vögel hier kennen die Menschen, sind es gewohnt, angeschaut zu werden, und haben gelernt, dass ihnen nichts Böses passiert." Am Rande, aber unter den Bäumen, kann man kleine gelbe Blüten sehen: Das Scharbockskraut.

Ausblick vom Belvedere ist der Höhepunkt des Spaziergangs

Die Aussicht auf der linken Seite lohnt einen Halt. Da schaut man über die Klinik Blankenstein weit hinaus ins Bergische Land. "Wir folgen dem Weg, der eine Rechtskurve macht, und sehen links ein großes Vorkommen vom Lerchensporn, die einzig mir bekannte Stelle in Hattingen", so der Naturschützer. Nach einer weiteren Rechtskurve läuft man auf der anderen Seite der Wiese entlang an großen Ilexbüschen.

Links öffnet sich der Blick auf den Friedhof. Dann biegt man links ab, geht ins Freie zum Belvedere, dem Ausblick über das Ruhrtal. "Es ist der Höhepunkt des Spaziergangs", schwärmt der Naturkenner. "Hier können wir die Waldvögel hören." Zurück in den Park führt der Weg nach links unten durch beeindruckend hohe Buchen. An der Grotte vorbei erreicht man den Ausgang.