Hattingen. Die Coronakrise zieht immer weitere Kreise, jetzt ist auch Landrat Olaf Schade aus Hattingen in Quarantäne. Weitere Nachrichten rund um Corona.
Die Coronakrise zieht immer weitere Kreise, jetzt ist auch der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Hattinger Olaf Schade, auf Anordnung des Gesundheitsamtes für 14 Tage in häuslicher Quarantäne. Grund: Er hatte Ende vergangener Woche an einer Sitzung teilgenommen, bei der ein im Nachhinein positiv Getester anwesend war. Die für Montag angesetzte Sitzung des Kreisausschusses wurde infolgedessen kurzfristig abgesagt. Weitere Nachrichten rund die Coronakrise:
Kitas und Schulen
Seit Montag sind alle Kindertagesstätten und Schulen geschlossen, bis einschließlich Dienstag (16.3.) gilt aber noch eine Übergangsfrist – für Eltern mit dringendem Bedarf. In Anspruch nahmen dieses Angebot in Hattingen am Montag aber nur wenige.
So seien gerade einmal zehn der rund 700 städtischen Kita-Kinder am Montag in den Einrichtungen der Stadt erschienen, sagt Jessica Krystek von der Stadt. Im Laufe des Dienstags will die Kommune dann die Notbetreuung für Kita-Kinder – inklusive der in Einrichtungen der freien Träger – organisieren, deren Eltern so genannte „unentbehrliche Schlüsselpersonen“ sind.
Nähere Infos hierzu gibt es auf der städtischen Internetseite (www.hattingen.de), dort können Eltern auch ein entsprechendes Antragsformular herunterladen. Dieses sei, so Krystek, schnellstmöglich in der jeweiligen Kita abzugeben – inklusive einer Bescheinigung des Arbeitgebers.
Gleiches gilt für die Schulen. Auch hier soll ab Mittwoch die Notbetreuung starten. Krystek: „Diese organisieren die Schulen entsprechend des Bedarfes selbst, am Dienstag Nachmittag werden hierzu die Schulleitungen zusammenkommen.“
Personennahverkehr
Aufgrund der Entwicklung der ÖPNV-Nachfrage wegen des Coronavirus passt die Bogestra ab Mittwoch (18. März) ihr Fahrtenangebot montags bis freitags an, so Pressesprecher Christoph Kollmann. Ab Betriebsbeginn bis 8 Uhr gilt der übliche Montags- bis Freitagsfahrplan, danach wird das Angebot auf den Samstagsfahrplan umgestellt. Die neuen Fahrplandaten werden voraussichtlich Ende der Woche in den digitalen Informationsmedien (Elektronische Fahrplanauskunft und Mutti-App) abrufbar sein, später auch in besonderen Linienfahrplänen unter www.bogestra.de. Nicht auf Strecke gehen bis auf Weiteres alle Nachtexpress-Angebote. Aufgrund der Einstellung des Schulbetriebs sind zudem die Einsatzwagen nicht unterwegs.
Die Verkehrsgesellschaft Abellio, die unter anderem die S3 zwischen Hattingen und Oberhausen betreibt, plant bislang dagegen keine Fahrplanänderungen, so Unternehmenssprecherin Julia Limia y Campos. Aktuelle Infos aufgrund der Coronakrise gibt es im Internet (www.abellio.de/de/nordrhein-westfalen).
Derweil hat der Vorstand des Bürgerbusvereins beschlossen, den Fahrbetrieb ab sofort einzustellen. Ab wann der Bürgerbus wieder fährt, wolle man rechtzeitig bekannt geben.
Einkaufen
Unklar ist bislang noch, wie das Reschop Carré auf den Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums reagiert, den Zutritt zu Einkaufszentren nur noch zur Deckung des dringenden Bedarfs unter strengen Auflagen zu erlauben. Am Montagmorgen zumindest gab es keine Einlasskontrollen. Eine WAZ-Anfrage nach weiteren Planungen ließ Centermanager Jörg Waldrich bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. Am Eingang zum Reschop Carré hängen aber nun Hinweise zu Hygienemaßnahmen.
>>> 21 BESTÄTIGTE CORONAVIRUS-INFEKTIONEN IM KREIS
Der Ennepe-Ruhr-Kreis meldet eine neue, bestätigte Coronavirus-Infektion. Damit gibt es aktuell 21 Fälle (Stand: Montag, 16. März, 15 Uhr). Die Betroffenen wohnen in Ennepetal (1), Hattingen (5), Herdecke (2), Sprockhövel (5), Wetter (2) und Witten (6).
Die Zahl der begründeten Verdachtsfälle liegt bei 156. Sie verteilen sich auf Ennepetal (16), Gevelsberg (16), Hattingen (29), Herdecke (21), Schwelm (11), Sprockhövel (31), Wetter (8) und Witten (24). Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Diese Vorgabe gilt darüber hinaus für 298 weitere Personen im Kreis. Hauptgrund hierfür: Sie hatten, so das Ergebnis der Ermittlungen des Gesundheitsamtes, Kontakt mit Menschen, die als begründeter Verdachtsfall gelten.