Hattingen. Daniela Kunerts Geschäft „Mama Anne“ in Hattingen versteht sich als kleine Galerie und hat sich zudem auf Rohwolle und das Spinnen spezialisiert.
Das Auge weiß gar nicht, worauf es in der Auslage von „Mama Anne – die kleine Galerie“ im Haus Nummer 12 auf dem Kirchplatz in Hattingen ruhen soll. Bunt ist das Angebot, Touristen wie Hattinger finden hier Kunstvolles, Mitbringsel, Wolle. Und es gibt gleich vor der Tür einen „Männerparkplatz“, wie eine Husse einen Holzstuhl auszeichnet.
Im laufenden Jahr kann das Geschäft sein Zehnhjähriges feiern
Im laufenden Jahr kann das Geschäft „Mama Anne – die kleine Galerie“ sein Zehnjähriges feiern. Mit einer neuen Inhaberin. Denn Daniela Kunert hat von Anne Gethmann-Siefert im November 2019 übernommen. Beide arbeiten eng zusammen.
32 Quadratmeter füllt Daniela Kunert (52) hier. Oben im Regal fällt einem die St.-Georgs-Kirche ins Auge – wie die Fachwerkhäuser daneben aus bemaltem Holz. „Und zwar aus Dachholz von Fachwerkhäusern hier, die nach Arbeiten übrig blieben“, betont Daniela Kunert. Kunst und Handwerk gibt es – und viel Wolle. Rohwolle wie fertig gesponnene.
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Künstler und Kunsthandwerker stellen in gemieteten Fächern ihre Produkte aus. Ab zehn Euro im Monat ist das möglich. „Anfangs haben sich hier nur Hattinger eingemietet“, erinnert sich Anne Gethmann-Siefert. Inzwischen sind auch Kreative aus Düsseldorf und Köln dabei.
Mit den Ausstellern – 30 sind es inzwischen, neue sind jederzeit willkommen – spricht Daniela Kunert. Tassenteppiche, Schlüsselanhänger, Schutzengelkarten, selbst gefertigte Kinderkleidung, gehäkelte Tiere, Fußballer-Figuren, Getöpfertes, Fingerpuppen, Honig, auf Filz gestickte Lernuhren, eine Teekanne als Nadelkissen, Armbänder, Magnete, Mützen, Hüte, Tücher: „Mama Anne – die kleine Galerie“ ist eine Fundgrube.
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Daniela Kunert hat eigentlich Gärtnerin gelernt hat. Jugend- und Heimerzieherin ist sie dann geworden. Zu Mama Anne kam sie durch ein Praktikum. „Damals ging es um Malen und Therapieren.“ Der Laden gefiel ihr so gut, dass sie blieb.
Immer wieder auf der Suche nach Rohwolle von Schafen aus der Region
Der Wolle widmet sie sich mit Leidenschaft, ist immer wieder auf der Suche nach Rohwolle von Schafen aus der Region. „Da habe ich einen hohen Anspruch. Die Wolle friesischer Milchschafe ist toll.“ Der Wolle sieht und fühlt Daniela Kunert an, ob „die Schafe zufrieden sind oder nicht“. Diese Rohwolle lässt sie in Wetzlar kämmen, danach färbt sie die Wolle selbst, spinnt sie. Und bietet sie im Laden an. Auch fertige Westen, Pullover oder Schals gibt’s.
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Die ehemalige Inhaberin übrigens ist inzwischen selbst Fachmieterin bei Mama Anne. „Ich biete hier meine Bilder an.“ Und beispielsweise auch einen von ihr entworfenen Poncho, der gleich in der Nähe einer kunstvollen nunogefilzten Stola hängt. „Beim Nunofilzen wird in Seide Wolle gefilzt“, erklärt Gethmann-Siefert. Mama Anne hat sie in Kunerts Hände übergeben, „weil ich jetzt 75 Jahre alt bin und mehr Zeit haben wollte für das Atelier.“
Übrigens: Mama Anne bietet auch einen Spinn-Club. Wer mag, lernt hier das Spinnen von Wolle.