Hattingen. Die Freunde der Bildenden Kunst haben an der Bahnhofstraße in Hattingen eine neue Heimat gefunden. Doch der Kunstverein will schnell zurück.
Galerie „Neue Räume“. Der Name ist für die neue Heimat des Kunstvereins Programm. Am Sonntag fand dort die erste Ausstellungseröffnung mit großformatigen Bildern von Uta Hoffmann statt, Titel: „Seit gestern wachsen Rosen auf dem Mond.“
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Der Verein musste aus dem Alten Rathaus ausziehen, weil der Brandschutz den neuesten Anforderungen nicht mehr gerecht wird und eine Lösung gefunden werden muss. Es herrscht Wehmut, aber Freude darüber, dass man in den Räumen an der Bahnhofstraße 18 a, direkt gegenüber der Kirche, eine hervorragende Zwischenlösung gefunden hat.
Einige Räume waren zu teuer, andere zu klein
„Wir wollten auf jeden Fall mit der VHS gemeinsam eine Unterkunft beziehen, bis wir wieder zurück ins Alte Rathaus können, unsere Heimat“, betont Christiane Nicolai, Vorsitzende des Kunstvereins Hattingen.
Schließlich habe auch die VHS unglaublich viele Veranstaltungen im Alten Rathaus durchgeführt, was in absehbarer Zeit auch nicht mehr möglich ist. Viele Räume habe man sich angesehen, die einen seien zu teuer, die anderen zu klein gewesen. Jetzt habe man eine Symbiose gefunden.
Bürgermeister Dirk Glaser hatte einen Ausgleich versprochen
Räume, die für den Kunstverein groß genug sind, um Ausstellungen zu veranstalten, und für die VHS, um Seminare durchzuführen. „Weil die Stadt uns im Alten Rathaus nichts mehr anbieten konnte, hat sie die leerstehenden Räume in der Bahnhofstraße angemietet, die bis zu 50 Teilnehmer aufnehmen können.“
Bürgermeister Dirk Glaser hatte versprochen, dass die Stadt einen Ausgleich anbieten werde. Es würden dort aber nur Tafelbilder ausgestellt und keine Skulpturen, damit während der Ausstellungen genug Platz für Seminare bleibt.
Die Stadt habe die Räume für ein Jahr angemietet mit der Option, um ein weiteres Jahr zu verlängern. Man wisse ja nicht, wie lange die Umsetzung des Brandschutzmaßnahmen dauerten. „Dieses gegenseitige Geben und Nehmen zwischen Stadt und Kunstverein basiert auf einer Vereinbarung, die schon seit Jahrzehnten besteht“, erläutert die Vorsitzende des Kunstvereins.
Satzung schreibt drei Ausstellungen vor
„In der Satzung der Stadt Hattingen steht, dass der Kunstverein für die Bürger mindestens drei Ausstellungen im Jahr durchführen muss. Und zwar soll der Verein die Bevölkerung mit zeitgenössischer Kunst konfrontieren, keine alten Maler. Dafür wird der Verein mit einem bescheidenen Betrag von der Stadt unterstützt.“
Allerdings geht der Kunstverein deutlich über die Vereinbarung hinaus. „Wir machen mindestens fünf Ausstellungen oder Aktionen im Jahr.“ Um eine möglichst breite Sichtweise zu gewährleisten, werden Werke von Künstlern gezeigt, die in Hattingen, in der Region oder auch im Ausland beheimatet sind.
Die Bilder sind bis zum 29. März zu sehen
„Wir haben Künstler aus Hattingen, Bochum und Köln gezeigt, aber auch aus China, Holland oder Frankreich“, gibt Christiane Nicolai einen Einblick. „Manchmal handelt es sich um großformatige Gemälde, wie zurzeit die leuchtend bewegten Zeugnisse einer hervorragenden Ölmalerei, die uns in eine ganz eigene Imaginationswelt ziehen, manchmal sind es Comics oder Fotografien.“
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Der Bochumerin Uta Hoffmann geht es bei ihrer Malweise um „das Herausbilden von Räumlichkeit unter den verschiedenen Aspekten von Licht. Nicht eindeutige Assoziationen, die durch zahlreiche Lasuren und pastose Schichten entstehen sind mein Ausdrucksmittel“, sagt sie.
Die Bilder sind bis zum 29. März zu sehen, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 19 Uhr.