Hattingen. Das Alte Rathaus in Hattingen ist ein Sicherheitsrisiko. Eine Außentreppe kann das Gebäude als Veranstaltungsort retten. Warum das wichtig ist:
Das ganze Jahr 2019 über ist das Alte Rathaus auf Sparflamme bespielt worden. Nur dem ehrenamtlichen Einsatz von Brandwachen der Freiwilligen Feuerwehr ist es zu verdanken, dass wenigstens noch einige Altstadtgespräche, Philosophische Cafés und Hochzeiten stattfinden konnten. Vielen Dank dafür an die Retter, die jetzt zumindest Trausprüche auswendig aufsagen können.
Bei aller Wehmut: Die Entscheidung der Stadtverwaltung, das Alte Rathaus zum Sicherheitsrisiko zu erklären, war richtig. Schonungslos hat der Rauchtest gezeigt, dass vor allem im zweiten Stockwerk Menschenleben in Gefahr sind, wenn ein Brand ausbricht.
Als Kommunikations- und Treffpunkt in die Zukunft überführen
Spannend ist die Frage, wie es weitergeht. Darf die Stadt eine Außentreppe anbringen, kann die Nutzung des Hattinger Schmuckkästchens wieder Fahrt aufnehmen. Setzen sich die Denkmalschützer durch, bleibt das Gebäude eine Augenweide, allerdings eine leblose.
Lars Friedrich hat sich dazu in einem Facebook-Kommentar eindeutig positioniert. Der Vorsitzende des Heimatvereins und Hüter des Bügeleisenhauses schreibt:
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„Konservieren wir bitte nicht ein durch mehrere Sanierungen geschaffenes, fantasievolles Gebäudebild. Überführen wir dieses liebgewonnene Fachwerkhaus aus der Blütezeit der Hattinger Hanse-Zugehörigkeit als Kommunikations- und Treffpunkt in die Zukunft.“ Recht hat er.
Geselliger Austausch ist ein wichtiger Kitt der Gesellschaft
Tradition heißt nicht, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiterzugeben. Zumal mit einem lebendigen Alten Rathaus ein Veranstaltungsort gerettet wird, von denen die Stadt Hattingen nicht allzu viele hat.
Schlag’ nach bei den Schülern, die sich in dieser Woche für einen neuen Treffpunkt an der Ruhr eingesetzt haben. Auch für diese Generation fehlen Räume. Geselliger Austausch ist ein wichtiger Kitt der Gesellschaft. Nutzen wir ihn.