Hattingen. In der Ideenschmiede Hattingen können Heimwerker Arbeitsplatz, Werkzeuge und Tipps bekommen. Mitglieder warten auf upcycling-begeiserte Jüngere.
Lust, Möbel und Regale selbst zu bauen, haben viele. Aber manchem fehlen Werkzeuge und Wissen: Das bietet der Verein „Ideenschmiede & Werkkreis Henrichshütte“, kurz Ideenschmiede, in Hattingen.
Gartenmöbel, Bücherregal oder Wohnzimmertisch selbst bauen, liegt voll im Trend. Aber die Anschaffung von Schleifgerät, Säge, Bohrmaschine und Co. können mächtig ins Geld gehen. Und oft ist guter Rat teuer. Hinzu kommt: Der passende Hobbykeller fehlt häufig.
In der Ideenschmiede in Hattingen gibt’s täglich Hilfe und Geräte für Hobbyhandwerker
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Damit das eigene Projekt dennoch umgesetzt werden kann, können Hattinger zur Ideenschmiede am Stahlwerk 44 gehen. Dort stehen täglich zwischen 10 und 16 Uhr Experten bereit.
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Einer von ihnen ist Bernd Schlee (63). Seit 2012 ist der gelernte Maschinenschlosser Mitglied im Verein und hilft in der Schlosserei, die mit Drehbänken, Schweißgeräten, Schleifmaschinen und großen Eisensägen ausgestattet ist.
Es gibt Hebebühne für Autos und Zweiräder gibt’s in der Ideenschmiede in Hattingen
Auch eine Hebebühne für Autos und Zweiräder gibt es in der Werkstatt. Neben den Metallarbeiten können auch Holzarbeiten in zwei Tischlereien, die mit Kreissägen, Bandsägen, Hobelbänken, Bohrmaschinen und Bandschleifer mit Absaugung ausgestattet sind, ausgeführt werden.
Bedingung ist jedoch, dass man Mitglied wird. 25 Euro kostet das im Jahr. Wer das nicht möchte, kann die Arbeiten auch durchführen lassen. „Das hat versicherungstechnische Gründe“, erklärt Schlee.
450 Mitglieder gehören der Ideenschmiede an
Ungefähr 450 Mitglieder hat die Ideenschmiede momentan. Hier werden Autoreifen gewechselt, Holzbänke gebaut, die nächste Weihnachtskrippe oder Holzhasen zur Osterdeko angefertigt.
Schlee wünscht sich mehr junge Leute. Als sich die Ideenschmiede 1993 gründete, nahmen viele ehemalige Arbeiter der Henrichshütte an dem Projekt teil. Heute liege das Durchschnittsalter bei 70, schätzt Schlee. „Upcycling ist doch angesagt bei jungen Leuten“, weiß der 63-Jährige.
Vereinsmitglieder hoffen auf das Interesse von jungen Upcycling-Begeisterten
In den Werkstätten könnten Europaletten abgeschliffen, zurecht gesägt und neu zusammengebaut werden. „Wir haben extra jemanden in der Tischlerei, der bei solchen Dingen sehr gut helfen kann.“ Wer also das nächste Mal nicht weiter weiß oder einfach bloß ein Werkzeug braucht, kann sich Unterstützung in der Ideenschmiede holen. Info: www.ideenschmiede-hattingen.de, E-Mail an oder 02324 55 331.