Hattingen. Ein besondere Sportlerin aus Hattingen: Conny Dauben hat auch die Ultra-WM auf Hawaii gewonnen – und dabei den Humuhumunukunukuapua’a getroffen.

Conny Dauben ist eine ganz be­sondere Frau, ein Ultrawoman. Zehn Kilometer Schwimmen, 420 Kilometer Radfahren und am Ende auch noch 85 Kilometer Laufen – gar kein Problem für die Bredenscheiderin, die das auf Hawaii in rund achtundzwanzigeinhalb Stunden schafft. Zwar nicht am Stück, weil der Wettkampf über drei Tage verteilt wird, aber trotzdem: Wow! Ende des Jahres 2002 ist sie mit dieser Leistung dann Weltmeisterin – und schließt dabei Freundschaft mit dem Humuhumunukunuku­apua’a. Aber dazu später mehr.

So ein normaler Triathlon, etwa ein olympischer, ist für sie fast schon ein Klacks. Sie mag die Langdis­tanzen, für die man acht, neun, zehn Stunden am Tag unterwegs ist. Annähernd 40 Ironmans (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad und ein Marathon) hat sie absolviert, war zwischen 2005 und 2008 viermal bei der WM auf Big Island (Hawaii) mit dabei.

Auf Skiern steht sie zum ersten Mal mit fünf Jahren

Cornelia, nein, bleiben wir bei Conny­ – Conny Dauben wird am 3. Mai 1975 geboren. Schon früh gewinnt der Sport ihr Herz und ihre Leidenschaft. Sie steht auf Skiern, mit fünf, inspiriert durch den Opa. Oder auf Rollschuhen. Sie schwimmt, fährt Rad und läuft.


Moment. Schwimmen, Radfahren, Laufen? Genau, irgendwann führen diese Vorlieben unweigerlich zum Triathlon. Bei Conny Dauben im speziellen zum Tri-Team der TSG Sprockhövel. Hier startet sie in Liga-Wettkämpfen, bringt ihren Sport vor Ort voran.


Zurück auf Big Island. Ultraman. Beim ersten Versuch im Jahr 2000 macht ihr das offene Meer einen Strich durch die Rechnung – weil die Strömung viel zu stark ist, scheiterte sie am Zeitlimit (nach fünf Stunden muss jeder Teilnehmer aus dem Wasser raus sein). „Ich bin über eine Stunde auf der Stelle geschwommen“, erinnert sich später. Und dann kreuzen auch noch Delphine und anderes Meeresgetier ihren Weg. Für Conny ein Horror: Sie hat Angst vor Fischen.

Conny Daubens Motto ist einfach: Immer Vollgas geben!

Der Humuhumunukunuku­apua’a (Diamant-Picassodrückerfisch) ist der hawaiianische Nationalfisch.
Der Humuhumunukunuku­apua’a (Diamant-Picassodrückerfisch) ist der hawaiianische Nationalfisch. © Getty Images | Unbekannt


Zwei Jahre später. Ultraman, Versuch Nummer zwei – und wieder ist da plötzlich ein Fisch neben ihr. Etwa­ ein Unglücksbote? Gar nicht! „Ich wusste, dass er mir Glück bringen würde – denn das war ein Humuhumunukunukuapua’a!“

Ein bitte was???

„Ein Humuhumunukunuku­apua’a, der hawaiianische Nationalfisch – ein ganz bunter.“

(Zur Lese-Erleichterung ein paar Silbentrennungen: Humu-Humu­-Nuku-Nuku-Apu-A’a; wörtlich übersetzt heißt das etwa: Drückerfisch mit einem Maul wie ein Schwein; deutscher Name: Diamant-Picassodrückerfisch)

Dreieinhalb Minuten vor ihrer ärgsten Konkurrentin im Ziel

Nach dem Schwimmen folgen 160 Kilometer auf dem Rad am ersten und die restlichen 260 am zweiten Tag. Als Erste startet Conny in den dritten Tag, den doppelten Marathon. Verhalten solle sie den angehen, haben sie ihr geraten: der Papa und Teamkollege Ulli Winkelmann, ihre Betreuer aus Hawaii. „Darüber kann ich heute nur noch lachen. Denn das geht bei mir doch gar nicht. Ich gebe immer gleich Vollgas – und die anderen Mädels sind auch gar nicht mitgekommen.“

Sie kommt dreieinhalb Minuten vor ihrer ärgsten Konkurrentin Marise Nunes ins Ziel – und ist damit Weltmeisterin!

Was sie sonst im Leben macht? Mal ist sie Bodypainting-Model, mal macht und hört sie Musik („Ohne die läuft gar nix – früher habe ich Schlagzeug gespielt, ich liebe alles, was mit Percussion zu tun hat“), mal jobbt sie in der Gastronomie. Oder macht Sport, irgendeinen Sport.

Im Dezember 2019 ist zurück beim Ultraman auf Hawaii

Ultraman 2019, Radfahren auf Big Island. Conny Dauben hat im Dezember noch einmal an der Weltmeisterschaft teilgenommen.
Ultraman 2019, Radfahren auf Big Island. Conny Dauben hat im Dezember noch einmal an der Weltmeisterschaft teilgenommen. © Unbekannt | Maren Ascherfeld


Nun macht es keinen Sinn, auch nur im Ansatz zu versuchen, welche und wie viele überragende Wettkämpfe Conny Dauben bislang bestritten hat. Es sind einfach zu viele. Und doch, einer soll es noch sein, denn im Dezember 2019 ist sie noch einmal nach Hawaii zurückgekehrt. Wieder zehn Kilometer Schwimmen, wieder 420 Kilometer Radfahren und wieder 85 Kilometer Laufen. Wieder in rund achtundzwanzigeinhalb Stunden – in der Gesamtwertung (mit den Männern) wird sie Siebte, in ihrer Altersklasse Zweite. „Egal, ob Erste oder Zweite – ich habe es für mich gemacht.“

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