Hattingen. 50 Jahre Musikschule Hattingen: Leiter Peter Brand sagt, warum so viele Schüler wie nie zuvor Angebote nutzen und was im Jubiläumsjahr ansteht.
Mehr als 2600 Schüler: Das ist die Erfolgsmeldung in dem Jahr, in dem die Musikschule Hattingen ihren 50. Geburtstag feiert. Musikschulleiter Peter Brand weiß, warum so viele die Angebote der Musikschule nutzen.
„Hattingen ist auch im Vergleich mit den umliegenden Musikschulen führend bei Kooperationen“, erklärt Peter Brand. Da zeige sich der Wandel der Musikschule Hattingen. 65 bis 70 Prozent aller Musikschüler verdankt die Einrichtung den Kooperationen, schätzt Brand.
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Als ein Beispiel, das der Musikschule derzeit einen so großen Erfolg beschert, nennt der Musikschulleiter die Zusammenarbeit mit den Kindergärten. Auch der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie ist dabei mit an Bord. Musikerzieherinnen der Musikschule musikalisieren dabei die Kita-Mitarbeiter wie die Kinder einzelner Kindertagesstätten.
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Auch mit Schulen wie dem Berufskolleg Hattingen stemmt die Musikschule Projekte. Flüchtlinge beispielsweise haben so einen eigenen Song gemacht.
Nach 50 Jahren zeigt sich die Musikschule Hattingen so erfolgreich wie nie zuvor
Ausstellung zeigt die Arbeit der Musikschule
Nicht nur mit 50 Konzerten will die Musikschule Hattingen ihren 50. Geburtstag in diesem Jahr begehen.
Gezeigt wird im Februar auch zwei Wochen lang eine multimediale Ausstellung im Wechselausstellungsraum des Stadtmuseums in Blankenstein. Hierfür arbeitete Musikschulleiter Peter Brand mit seinem Team und Museumsleiterin Gudrun Schwarzer-Jourgens zusammen.
50 Jahre Musikschule Hattingen, da will Brand nicht nur zurückblicken, sondern vor allem zeigen, wie die Musikschule derzeit aufgestellt ist. Darum wird es auch nicht ein großes Gala-Konzert geben. „Wir können ja nicht 20 Kita-Gruppen auf die Bühne bringen.“ Stattdessen wird es 50 Konzerte in diesem Jahr geben. „Die Musikschule ist auch so erfolgreich, weil wir anders sind als andere Musikschulen. Jede setzt eigene Akzente. Und jeder Schulleiter schlägt eigene Pflöcke ein. Das ist wichtig. Wir nehmen die Bedürfnisse der Hattinger wahr.“
So erreicht Brand mit seinem Team aus 30 Musiklehrern – Honorarkräfte und fest Angestellte – jede Generation. „Mit der frühkindlichen Bildung startet das.“ Einen Knick gebe es bei den 13- bis 17-Jährigen, dafür dann aber einen Trend dazu, dass Menschen über 30 oder 40 Jahren sich wieder der Musikschule zuwenden. In der Altersklasse punktet die Musikschule mit dem Schnupperabo über sechs Stunden. „80 Prozent der Teilnehmer machen danach weiter“, stellt Brand den Erfolg dar.
Digitale Angebote rücken zunehmend in den Fokus
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Die Musikschule widmet sich zudem digitalen Angeboten. iPads hat Brand angeschafft. „Damit machen Menschen, die die Lebenshilfe betreut, beispielsweise Musik. Das ist eine Bereicherung.“ Inzwischen gebe es zahlreiche Apps, mit denen Musik selbst zusammengestellt werden könnte. „Wir haben schon mehrere Workshops gemacht, in denen Jugendliche Songs entwickeln. Bei der Bedienung der Apps sind sie schneller als ich, aber sie haben oft keine Vorstellung von Musik. Was sie machen ist unstrukturiert. Da kann man dann ansetzen.“
Musikschule Hattingen hat keinen Zugriff auf zügiges WLAN
Brand bedauert allerdings, dass viele Angebote am nicht vorhandenen WLAN scheiterten. „Wir bekommen das einfach nicht.“ Denn die Gelder zur Digitalisierung der Schulen seien nicht für Musikschulen vorgesehen.
Mit dem Standort Lessingstraße ist Brand zufrieden. „Wir haben dort acht feste Räume, das ist gut für die Lehrer.“ Den Rest der Zeit seien sie sowieso bei den Kooperationspartnern.